Finnischer Hüne sorgt für Fürther Höhenflug

Tim Sparv ist für die „Kleeblätter“ ein Glücksgriff. Vom Aufstieg redet aber keiner.

Düsseldorf. Fünf Minuten vor Schluss des Spiels gegen Dynamo Dresden passte Zoltan Stieber am vergangenen Montag den Ball weiter zu Tim Sparv. Der zog aus rund zwanzig Metern ab und traf unhaltbar ins Eck. Sparv freute sich, als hätte er gerade das Siegtor erzielt. Es war allerdings bereits das 4:0, doch mit seinem ersten Treffer krönte Sparv seine bislang überragende Saison.

„Tim strahlt eine enorme Ruhe aus und hat eine tolle Übersicht. Er besitzt trotz seiner erst 26 Jahre schon eine Menge Erfahrung und geht daher voran. Er ist ein absoluter Profi und lebt diese Rolle unseren jungen Spielern täglich vor“, sagt Trainer Frank Kramer. Für den 41-Jährigen ist der in der Sommerpause vom FC Groningen geholte Finne der uneingeschränkte Taktgeber. Dabei überrascht, wie schnell sich der für einen „Sechser“ mit 1,94 Meter ungewöhnlich große Sparv von der Spielweise in den Niederlanden auf die der 2. Bundesliga umgestellt hat. „In Groningen konnte man den Ball auch mal in den eigenen Reihen halten, aber hier geht es sofort mit viel Zug Richtung gegnerisches Tor“, sagte Sparv.

Seit der U16 hat der zweikampfstarke Mittelfeldspieler alle Nationalmannschaften Finnlands durchlaufen und führte dabei 2009 die U21 zur EM nach Schweden, wo er beim 0:2 im Gruppenspiel auch dem späteren Titelgewinner Deutschland das Leben schwer machte. Mit der Routine von inzwischen 32 A-Länderspielen führte der aus der Nähe von Vaasa stammende Sparv die junge Fürther Mannschaft in unerwartete Höhen, welche für Trainer Kramer aber nur eine Momentaufnahme sind. „Mit diesem Start konnten wir nicht rechnen. Zwar haben wir in der Vorbereitung sehr zielstrebig gearbeitet und damit eine gute Basis gelegt, doch die Punktausbeute ist so sicher nicht vorhersehbar gewesen.“

Die „Kleeblätter“ haben nach ihrem ernüchternden Bundesliga-Jahr den Kader verändert, dies aber offenbar gut gemacht. Was nicht heißt, dass das Ziel nun Aufstieg lautet. „Da gibt es Vereine, die deutlich bessere Voraussetzungen haben. Wir besitzen ein junges Team, dass wir entwickeln wollen und so etwas geht nicht in neun Spielen“, sagt Kramer und Präsident Helmut Hack ergänzt: „Wir sind froh, dass wir uns schnell stabilisieren konnten, wissen aber, dass es Rückschläge geben wird.“ Wegen Tim Sparv könnten sie jedoch gering ausfallen.