Fortuna begeistert - Lambertz: „Traum Bundesliga“

Düsseldorf (dpa) - Fortuna Düsseldorf bleibt das Maß aller Dinge in der 2. Fußball-Bundesliga. Der seit 25 Pflichtspielen unbesiegte Tabellenführer gewann das Spitzenspiel gegen Greuther Fürth mit 2:1 (2:0) und steht vor dem Gewinn der Herbstmeisterschaft.

Die Festtage in Düsseldorf nehmen kein Ende. Spitzenspiel gewonnen, Herbstmeisterschaft vor Augen und den Kapitän an Bord gehalten. „Das war heute ein richtiger Big Point“, sagte Fortunas Mittelstürmer Thomas Bröker. „Man fragt sich schon manchmal, ist das alles real oder doch nur ein Traum?“, meinte Vereinschef Peter Frymuth nach dem Erfolg gegen den Tabellenvierten SpVgg Greuther Fürth. Mehr als 33 000 begeisterte Zuschauer feierten ihre seit mittlerweile 25 Pflichtspielen unbesiegte Elf enthusiastisch und wünschen sich nur eins: nach 15-jähriger Abstinenz die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga.

Dabei soll vor allem Andreas Lambertz helfen. Vor Spielbeginn wurde die Vertragsverlängerung des beliebten Kapitäns verkündet, die Fans dankten es mit großem Jubel. Der von allen nur Lumpi genannte Mittelfeld-Dauerläufer macht selbst keinen Hehl aus seiner großen Liebe. „Es ist mein Traum, mit Fortuna in der Bundesliga zu spielen, je früher desto besser“, sagte Lambertz, der seit fast zehn Jahren in Düsseldorf spielt und so etwas wie eine Kultfigur ist. „Seine Art Fußball zu spielen, kommt beim Publikum an. Solche Spieler brauchst du“, befand Trainer Norbert Meier. Fortuna-Boss Frymuth erhofft sich von der Vertragsverlängerung eine „Signalwirkung“.

Es war diesmal allerdings ein hartes Stück Arbeit für die ohne ihren gelbgesperrten Torjäger Sascha Rösler angetretenen Düsseldorfer, die sich jetzt einen Drei-Punkte-Vorsprung an der Spitze erarbeitet haben und am kommenden Montag in Duisburg Herbstmeister werden können. Nach der verdienten 2:0-Führung durch Oliver Fink (18.) und Jens Langeneke (38./Foulelfmeter) wurde die Partie im zweiten Abschnitt ruppiger und Fürth kam zu einigen Möglichkeiten.

Düsseldorfs Manager Wolf Werner war erbost über die harte Gangart des Gegners und die schwache Schiedsrichterleistung von Peter Gagelmann. „Ich habe Fürth noch nie so unfair gesehen wie in der zweiten Halbzeit. Dafür gibt es einen objektiven Mann, der das verhindern soll, doch das hat leider nicht geklappt.“ Dabei spielte Werner auch auf die Szene des Gegentreffers an, als Edgar Prib auf 1:2 verkürzte, während Lambertz verletzt am Boden lag. Trainer Meier sah es nicht ganz so eng, meinte aber: „Man hätte den Ball auch ins Aus schlagen können“.

Für den Fürther Trainer Michael Büskens, der bei der Fortuna groß geworden ist, war es eher ein trauriger Ausflug in seine Heimatstadt. „Fortuna hat uns gezeigt, wie man solch ein Spitzenspiel vor solch einer Kulisse annimmt. Sie waren in vielen Belangen überlegen“, sagte Büskens, der lediglich mit der zweiten Halbzeit seines Teams zufrieden war. „Leider hatte dieses Spitzenspiel für uns nur 45 Minuten und nicht 90.“

Fortuna auf Rekordjagd: Seit 14 Monaten unbesiegt

Die Erfolgsserien sind schon fast beängstigend: Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf ist die einzige Mannschaft im deutschen Profifußball, die in dieser Saison noch unbesiegt ist. Dabei ist die Serie saisonübergreifend noch beeindruckender und rekordverdächtig. Seit 23 Meisterschaftsspielen (plus zwei im Pokal) haben die Düsseldorfer nicht mehr verloren. Den Zweitligarekord hält der 1. FC Köln, der in der Saison 2002/03 in 25 Spielen nicht besiegt wurde. Testspiele eingerechnet ist Fortuna sogar schon seit 45 Spielen ohne Niederlage.

Imposant auch die Heimbilanz des Clubs: Die zu Hause seit 22 Meisterschaftsspielen (plus eins im Pokal) unbesiegte Mannschaft gewann 21 Partien davon (55:11 Tore). Die letzte Heimniederlage gab es am 27. September 2010 (0:1 gegen den VfL Bochum). Die letzte Mannschaft, die gegen Düsseldorf gewann, war der MSV Duisburg am 18. März 2011. Kurios: Die nächsten beiden Spiele für die Düsseldorfer stehen beim MSV Duisburg und beim VfL Bochum an.