Fußball-Bundesliga Fortunas Freude weicht der Konzentration auf Hertha

Düsseldorf · Der Trainer von Fortuna Düsseldorf, Uwe Rösler, tritt nach dem Sieg in Freiburg auf die Euphoriebremse und mahnt zur neuerlichen Schärfung der Sinne.

Cheftrainer Uwe Rösler warnt davor, nach Fortunas Auswärtssieg in Freiburg zu euphorisch zu werden.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Groß war die Freude nach Fortuna Düsseldorfs erstem Rückrunden-Sieg in der Fußball-Bundesliga bei Trainer und Spielern. Allerdings wirkte sie mit ein wenig Abstand schon etwas gedämpft. So, als wäre der Sieg in Freiburg weniger wert, wenn nicht auch am Freitag (20.30 Uhr, Arena) gegen Hertha BSC gewonnen wird. Uwe Rösler bremste jedenfalls jegliche Euphorie aus. „Ich weiß, dass die nächsten Aufgaben sehr schwer werden. Ich kann das nicht gut genießen, wenn wir das ganz große Ziel noch nicht erreicht haben“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Wenn wir die Klasse am 16. Mai gehalten haben, gibt es dann aber kein Halten mehr.“ Und wer weiß, ob es im Pokal nicht noch eine Zugabe geben könnte.

Dass die Fortuna so lange kein Spiel mehr zu null gewonnen hatte, bedeutet dem Trainer sehr viel. „Aber es besteht kein Grund, abzuheben“, sagte Rösler und bat auch die aus Düsseldorf anwesenden Journalisten, nicht zu euphorisch zu berichten, damit die Konzentration auf das Hertha-Spiel nicht durch Selbstzufriedenheit gestört wird. „Wir bleiben mit den Füßen auf dem Boden.“

Florian Kastenmeier schaute ebenfalls bereits nach vorne. „Der Sieg gibt uns weiteres Selbstvertrauen und wir haben die Chance, in der Arena weitere drei Punkte zu holen“, sagte Fortunas Torhüter. „Das Ergebnis von Freiburg und das 0:5 der Berliner spielen dann keine Rolle mehr.“ Hertha werde dann ganz sicher ein anderes Gesicht zeigen, glaubt die neue Nummer 1 der Fortuna. Es kommen jetzt vier Spiele, in der die Fortunen punkten wollen und müssen, um dann in den Block der Spiele zu gehen, in denen die Gegner ausnahmslos Spitzenteams sind. In der Länderspielpause nach diesen kommenden vier Partien werden Trainer und Spieler eine Zwischenbilanz ziehen, um sich neu auf dann bestehende Situation einzustellen.

Die Hoffnung, dass Fortuna Hertha, Köln, Paderborn und Mainz bezwingen kann, ist nach dem Erfolg in Freiburg auf jeden Fall gewachsen. „Wir können alle vier Mannschaften, die jetzt auf uns zukommen, noch mit unten reinziehen“, sagte Lutz Pfannenstiel, für den am Freitag die in Berlin herrschende Unruhe der Fortuna in die Karten spielen könnte. „Bei uns ist es ruhig — auch nach der vergangenen Woche“, sagte Fortunas Sportvorstand.

Großer Kader sorgt für viele Härtefälle

Vor dem Freiburg-Spiel hatte Uwe Rösler erstmals schwierige Entscheidungen zu treffen, was seinen Kader angeht. Der Trainer ist zwar der Meinung, dass dieser zu groß sei. Allerdings hat er sich inzwischen darauf eingestellt und auch auf die Tatsache, dass er 25 Feldspieler im Training zur Verfügung hat. „Mir fällt es schwer, Spielern zu erklären, dass sie nicht dabei sein können“, erklärte Rösler, der weiß, dass das bei einigen Spielern nicht Zufriedenheit auslöst. Ein Trumpf wiederum: Der Kader ist auch in der Breite sehr ausgeglichen. „Das ist unser Faustpfand, wir dürfen nie unsere Moral und unseren Zusammenhalt verlieren“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Wir haben aber einen Mannschaftsgeist, der mich zuversichtlich in die verbleibenden elf Spiele gehen lässt.“ Es gehe letztlich nur darum, die Fortuna in der Liga zu halten. Dann hätte Rösler seinen Auftrag erfüllt.