Gegen Osnabrück gesperrt Darum bereitet der Zimmermann-Ausfall Fortunas Trainer keine Sorgen
Düsseldorf · Der 22-Jährige könnte am Freitag den gesperrten Matthias Zimmermann ersetzten.
Matthias Zimmermann wusste im Grunde sofort, welchen Bock er da soeben geschossen hatte. Nicht nur, dass er seine Fortuna durch ein dummes Foul an Jean-Luc Dompé im Topspiel beim Hamburger SV in Unterzahl gebracht hatte, die Gelb-Rote Karte, die „Zimbo“ dafür kassierte, brachte dem Routinier obendrein eine obligatorische Sperre für das kommende Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (Freitag, 18.30 Uhr, Arena) ein.
Sein Trainer darf sich nun Gedanken darüber machen, wie er den Dauerbrenner auf der rechten Abwehrseite ersetzen kann. 675 von 720 möglichen Liga-Minuten hat der 31-Jährige in dieser Saison auf dem Platz verbracht. „Matthias hat sich nach schwierigem Beginn stark in die Saison hineingespielt“, attestiert ihm Thioune. Kein Ausfall wie jeder andere also.
Der Trainer gewährt sogar Einblicke in seine Überlegungen. „Es gibt viele Optionen“, gibt er zunächst einmal augenzwinkernd zu Protokoll. „Man darf zwar davon ausgehen, dass ,Taka’ Uchino oder Tim Oberdorf für ,Zimbo’ rechts verteidigen werden. Aber es könnte auch Nicolas Gavory Linksverteidiger spielen und dafür Emmanuel Iyoha auf die rechte Seite wechseln. Oder der Trainer stellt auf einmal um auf Dreierkette und bedient die Bahnen mit Flügelspielern.“
Wobei die letzteren beiden Varianten doch eher Gedankenspiele sind, weil der Chefcoach ergänzt: „Es ist kein Geheimnis, dass ,Taka’ oder Tim am Freitag spielen werden.“ Eine schwierige Wahl, weil Uchino zwar der nächstliegende Aspirant wäre, da er gelernter Rechtsverteidiger ist und in Hamburg nach Zimmermanns Blackout eingewechselt wurde. Oberdorf ist jedoch ungleich erfahrener, da der 22-jährige Japaner bislang erst einmal in Fortunas Startelf stand: am 12. März 2022, beim 1:1 im legendären „Corona-Spiel“ beim SC Paderborn, als die Düsseldorfer 14 erkrankte Profis plus Trainer Thioune ersetzen mussten.
„Das Allerletzte, was ich hätte, wenn ich Takashi Uchino aufstellen würde, wären Bauchschmerzen“, betont Thioune dennoch. „Er hat eine geile Entwicklung genommen, jede Einwechslung immer wieder gerechtfertigt. Dabei ist ,Taka’ unfassbar demütig und geduldig geblieben, obwohl er seit fast anderthalb Jahren bei mir nicht spielt. Er trainiert extrem fleißig und ist sehr oft ganz, ganz nah dran gewesen, muss auf seine Momente warten. Vielleicht ist ein solcher am Freitag gekommen.“
Und dann werde es wie bei Jamil Siebert sein, der nach Hoffmanns Verletzung für den Kapitän ins kalte Wasser geworfen wurde, ergänzt der Trainer. „Einhundert Prozent Unterstützung vom Trainerteam und von der Mannschaft hat er, und Sie können sich sicher sein: Wenn ,Taka’ auf dem Platz steht, wird er ein gutes Spiel machen. Nahezu so gut wie damals in Paderborn, darauf bereite ich ihn vor, so wie ich die anderen auch darauf vorbereite, wenn sie ihre Chance bekommen.“
Uchinos Referenzen sind ja auch wirklich nicht die schlechtesten. So sind Japans Auswahlteams ganz sicher nicht dafür bekannt, x-beliebige Laufkundschaft einzuladen und aufzustellen.