HSV schon unter Druck Das ist Fortunas Erfolgsrezept für das Topspiel in Hamburg

Düsseldorf · Fortunas Trainer und sein Team reisen trotzdem mit breiter Brust zum Hamburger SV.

Trainer Daniel Thioune beim Heimspiel gegen Hannover 96.

Foto: Moritz Mueller

(td) Die Erinnerungen an die vergangenen Dienstreisen ins Volksparkstadion könnten um einiges besser sein. Seitdem der Hamburger SV und Fortuna gemeinsam in der Zweiten Liga spielen, nun im vierten Jahr, haben die Düsseldorfer drei Partien an der Elbe absolviert, lediglich einen Punkt gefischt und zwei Mal kaum Land gesehen.

Vor dem vierten Auswärtsspiel am Freitagabend (18.30 Uhr) weht allerdings ein anderer Wind durch beide Städte. Während es beim HSV nach den jüngsten beiden Niederlagen bei der SV Elversberg und beim VfL Osnabrück (jeweils 1:2) höchstens außerhalb des Platzes stürmt, hat Fortuna ihre Segel vor einiger Zeit erfolgreich gesetzt und sich mit viel Antrieb an die Tabellenspitze geschoben. „Die letzten Wochen haben uns in eine Verfassung gebracht, dass wir vielleicht auch ernstgenommen werden“, sagt Trainer Daniel Thioune.

Mit breiter Brust tritt der rot-weiße Tross deshalb am Donnerstag die Reise in den Norden an. „Der Druck ist nach den letzten Wochen schon in Hamburg. Bei uns macht es im Moment einfach Spaß“, betont Interimskapitän Florian Kastenmeier, der allerdings mehr mit der guten Arbeit der Mannschaft als mit den aktuellen Platzierungen argumentiert. „Der Blick geht nicht so sehr nach vorne oder an die Tabellenspitze. Es gilt, auf die wesentlichen Dinge, die Trainingsarbeit unter der Woche, zu gucken. Auf diese Weise erarbeitet man es sich, oben zu stehen.“

Während der Keeper die Spitzenposition als „tolles Gefühl“ bezeichnet, das aber „nicht ausschlaggebend, sondern eine schöne Momentaufnahme“ sei, ahnt Chefcoach Thioune, dass die Verantwortlichen des HSV die Tabellensituation sehr wohl ins Feld führen werden. „Es wird sicherlich auf Hamburger Seite alles ein bisschen überhöht, dadurch, dass man es dort wahrscheinlich darauf herunterbricht, dass wir Tabellenführer sind“, vermutet er. „Am Ende des Tages liegen wir aber nur einen Punkt auseinander.“ Dass Fortuna im ausverkauften Volksparkstadion dennoch ins Schwimmen geraten könnte, will Thioune vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte nicht von der Hand weisen, dem aber vorbauen. „Ich habe in den letzten Wochen keine Probleme gesehen, die wir bekommen haben. Aber ich weiß auch, dass wir sie bekommen könnten, wenn wir in einigen Momenten vielleicht zu nachlässig sind“, sagt er. So wie vor dem Treffer von Hannover 96 am Sonntag. „Da hat man gesehen: falsche Entscheidung getroffen im Spielaufbau, Marcel Halstenberg bekommt den Ball, dann geht es schnell. Das kann in Hamburg genauso sein“, betont der 49-Jährige. Aber: „Am Ende des Tages müssen die Hamburger auch gegen uns spielen. Und ich weiß nicht, ob das im Moment so viel Freude macht.“