Auslosung 2. Hauptrunde Diese Tücke gibt es beim machbaren Pokal-Los für Fortuna

Düsseldorf/Dortmund · Fortunas vermeintlich machbares Los für die zweite Pokalrunde hat seine Tücken.

Es ist im Grunde eine ganz klassische Geschichte. Der Deutsche Fußball-Bund lädt zur Auslosung einer DFB-Pokalrunde ins Deutsche Fußball-Museum nach Dortmund. Der frühere Fortuna-Vorstandssprecher Peter Frymuth fungiert in seiner Eigenschaft als DFB-Vizepräsident als Ziehungsleiter. Ein Prominenter oder gern auch eine Prominente sind als Losfee dabei. Die ARD überträgt im Rahmen ihrer Sonntags-„Sportschau“ live. Notar Jörg Englisch passt auf. Und Fortuna bekommt ein Auswärtsspiel.

22 Mal war das in den vergangenen elf Jahren so, nur zwei Heimspiele kamen in dieser Zeit zustande. Selbst wenn man berücksichtigt, dass elf dieser Auswärtspartien obligatorisch waren, weil Fortuna als Zweit- oder sogar Bundesligist in der ersten Runde jeder Saison Gast eines Klubs aus dem sogenannten „Amateurtopf“ sein musste, ist das eine groteske Quote.

Shkodran Mustafi, als Mitglied der deutschen Weltmeistermannschaft von 2014 diesmal als Losfee eingeladen, sollte alles anders machen. Aber so ganz anders wurde es dann nicht – denn es wurde erneut ein Auswärtsspiel. Allerdings gegen einen Drittligisten: Die Truppe von Trainer Daniel Thioune wird bei der Spielvereinigung Unterhaching gastieren.

„Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Spiele im Sportpark Unterhaching sehr herausfordernd sein können“, kommentiert Thioune das Los. „Wir wissen um die gute Runde, die die Spielvereinigung in der Dritten Liga spielt und gehen die Aufgabe mit dem nötigen Respekt an. Wir wollen natürlich in die dritte Runde einziehen, um dann endlich auch mal ein Heimspiel zugelost zu bekommen.“

Fortunas Sportdirektor Christian Weber ergänzt: „Mit der SpVgg Unterhaching treffen wir auf einen aufstrebenden Drittligisten, der in der vergangenen Saison souveräner Meister in der Regionalliga Bayern geworden ist. In der ersten Runde hat Haching mit dem FC Augsburg einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb geworfen. Wir sind gewarnt und werden den Gegner keinesfalls unterschätzen.“

Mit den Münchner Vorstädtern verbindet Fortuna durchaus eine gemeinsame Vergangenheit; allerdings liegt diese etwas länger zurück. Vor fast 15 Jahren trafen die beiden Klubs zum letzten Mal in einem Pflichtspiel aufeinander, und die Düsseldorfer verloren es im Februar 2009 in der Dritten Liga 1:2. Obwohl die damals von Norbert Meier trainierte Mannschaft am Saisonende die ersehnte Rückkehr in die Zweite Liga schaffte, gelang ihr gegen die Hachinger kein Sieg: Im Hinspiel in der Stockumer Arena hatte es ein 0:0 gegeben.

Fortuna fährt als
Favorit nach Bayern

Überhaupt stellt die bisherige Bilanz gegen die Blau-Roten eine Tücke dar. Acht Pflichtspiele bestritt Fortuna bislang gegen sie, und davon konnte sie nur ein einziges gewinnen – vor mehr als 30 Jahren in der 2. Bundesliga mit 2:0. Jörg „Ali“ Albertz und Günter Breitzke waren damals die Torschützen. Unterm Strich stehen für die Rheinländer daneben noch zwei Unentschieden und satte fünf Niederlagen gegen Unterhaching. Dennoch besteht natürlich kein Zweifel daran, dass Thiounes Team als Favorit nach Bayern fährt. Gespielt wird entweder am 31. Oktober oder am 1. November – wenn andernorts Halloween-Partys gefeiert oder Friedhofsbesuche zu Allerheiligen gemacht werden. Die genaue Terminierung erfolgt in den nächsten Tagen. Und das nächste Pokal-Heimspiel? Das kommt frühestens bei der Auslosung des Achtelfinales zustande. Dann wird das bislang letzte mehr als vier Jahre her sein: Am 30. Oktober 2019 war’s beim 2:1 gegen Erzgebirge Aue.