Späte Schlappe gegen Rödinghausen U23 hadert mit den Gegentoren

Düsseldorf · Einfache Fehler bringen das Team kurz vor Schluss um einen verdienten Punkt.

Fortunas Dennis Gorka hatte Anteil am entscheidenden Gegentor.

Foto: Frederic Scheidemann/Hendrik Deckers/Scheidemann

Verlieren macht nie Spaß. Doch es schmerzt besonders, wenn man mit dem Gefühl aus dem Spiel geht, man hätte gut und gerne auch als Sieger vom Platz gehen können. So geschehen beim Regionalliga-Spiel zwischen Fortunas U23 und dem SV Rödinghausen. Die Ostwestfalen waren acht Minuten vor Schluss durch einen Standardtreffer in Führung gegangen, nachdem die „Zwote“ selber genug Möglichkeiten gehabt hatte, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. In der ersten Hälfte hatte sie selbst sogar noch durch Innenverteidiger Nick Otto in Front gelegen, ehe sie kurz vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich kassiert hatte. Die Niederlage frustrierte auch Trainer Nico Michaty. Ihn wurmte nach dem Spiel ein seiner Ansicht nach „billiges Tor“. Doch was war hier billig? War es das Tor an sich oder die Art, wie die Fortuna den Freistoß aus halbrechter Position verteidigt hatte?

Vorne weg muss gesagt sein, dass Adrian Bravo Sanchez den ruhenden Ball nahezu perfekt ausführte und Kapitän Daniel Flottmann das Spielgerät perfekt servierte. Allerdings konnten sich die Düsseldorfer nicht hinter diesem Tatbestand verstecken. Besonders fatal: das Strafraumverhalten von Torhüter Dennis Gorka. Der 20-Jährige verließ ohne Chance auf den Ball seinen Kasten. Dadurch war es für Flottmann, der indes von der Hintermannschaft komplett aus den Augen gelassen wurde, ein Leichtes, den Ball im Tor unterzubringen. So blieb den Hausherren nach dem Spiel nur die Ahnung, dass sie sich selber um einen verdienten Punkt gebracht haben.

Rödinghausens Trainer Carsten Rump bemerkte nach dem Spiel ebenfalls: „Ein total enges Spiel. Es hätte in beide Richtungen kippen können.“ Und auch der eingangs erwähnte Otto moserte: „Wenn du mit Standards verlierst, ist das schon hart. Zumal wir selber genug Möglichkeiten hatten, in Führung zu gehen“. Und fuhr fort: „Wenn du so viel investierst und dann mit Null raus gehst. Das war auf gar keinen Fall verdient. Am Ende hat Rödinghausen einfach bessere Standards geschlagen.“ Doch mit seiner letzten Bemerkung hatte er nicht ganz recht. Denn die vorzeitige 1:0-Führung erzielte die Fortuna ebenfalls nach einem Standard – durch eben jenen Otto.

Sein Ärger speiste sich ziemlich sicher auch aus genau dieser Tatsache. Denn wer sich zurückerinnerte, dem fiel vielleicht ein, dass Otto bei seinem Debüt für die Fortuna vor einigen Wochen einen der kuriosesten Handelfmeter der jüngeren Vergangenheit verursachte hatte, indem er den Ball in Torwart-Manier im Sechzehner gefangen hatte. Damit im Hinterkopf ärgerte es den Winterzugang verständlicherweise doppelt, mit seinem Treffer nicht für den dringend benötigten Sieg im Abstiegskampf oder zumindest einen Punkt gesorgt zu haben.