In der Zweiten Liga Zwischenziel: 40 Punkte

Düsseldorf · Trainer Christian Preußer blickt optimistisch in die Zukunft. Auch wenn er die derzeitige Situation als ernst einschätzt.

 Keine Angst davor, in Bremen mutig zu agieren: Fortunas Trainer Christian Preußer fordert gegen Werder Lust auf Ballbesitz und Bereitschaft zum frühen Anlaufen.

Keine Angst davor, in Bremen mutig zu agieren: Fortunas Trainer Christian Preußer fordert gegen Werder Lust auf Ballbesitz und Bereitschaft zum frühen Anlaufen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Der Beginn des neuen Jahres hätte bei Fortuna turbulenter kaum sein können. Und das ganz ohne Beteiligung der Profis. Das Vorstandsbeben beim Zweitligisten hielt Klub und Anhängerschaft in Atem. Seit kurzem ist geklärt: Alexander Jobst wird ab dem 14. Februar der neue starke Mann. Amtsantritt ausgerechnet am Valentinstag. Wie romantisch. Für Trainer Christian Preußer und dessen Team waren es wohl die ruhigsten zwei Wochen, die sie in naher Zukunft gemeinsam verleben werden. Denn am Samstag beginnt wieder die Zweite Liga. Und nach einem äußerst bescheidenen ersten Halbjahr unter seiner Ägide ist gleich mächtig Druck auf dem Kessel.

Da weiß man nicht ganz genau, ob es jetzt gut oder schlecht ist, dass die Düsseldorfer im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres direkt auf das Team der Stunde treffen. Einerseits kann Fortuna die Favoritenrolle ganz getrost in Richtung Werder Bremen schieben. Andererseits kann es natürlich auch nicht der eigene Anspruch sein, mit einer Niederlage vorerst noch tiefer in den Abstiegssumpf hineinzusinken.

Deshalb verspricht der Trainer im Vorhinein, das Duell mit dem Bundesliga-Absteiger am Samstag (13.30 Uhr) mutig angehen zu wollen. „Sie sind offensivstark. Beide Stürmer sind gefährlich, da müssen wir gut verteidigen. Aber wir sind bereit, wollen Ballbesitz haben und auch mutig anlaufen“, fügt Preußer hinzu. „Wir sollten uns an den Spielen gegen St. Pauli und Darmstadt orientieren. Dort haben wir uns Torchancen erspielt und exakt verteidigt.“

Kastenmeier kehrt
wieder ins Tor zurück

Die Partien gegen die beiden Topteams des deutschen Unterhauses sollen also als Blaupause für die kommende Begegnung in der Hansestadt dienen. In Hinblick darauf wird es aber zumindest auf einer sehr exponierten Position einen Personalwechsel geben: Florian Kastenmeier kehrt nach vier Pflichtspielen wieder ins Fortuna-Tor zurück. Er ersetzt Raphael Wolf, der sich in der vergangenen Woche in Corona-Quarantäne befand und erst am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist.

Neben dem Routinier sind auch Tim Oberdorf, Florian Hartherz und Edgar Prib von einer weiteren Zeit in Quarantäne befreit. Einzig Felix Klaus und Emmanuel Iyoha konnten sich noch nicht freitesten und fallen somit definitiv für das Spiel am Wochenende aus.

Zwei Alternativen
sind wieder hinzugekommen

Personell hat Preußer also wieder deutlich mehr Handlungsspielraum. Zumal in Andre Hoffmann und Dawid Kownacki zwei weitere Alternativen hinzugekommen sind. Und dann wäre da ja noch Nicolas Gavory. Die Verpflichtung des Franzosen wurde am Mittwoch bekanntgegeben. Der 26-Jährige wechselt für dreieinhalb Jahre von Standard Lüttich an den Rhein und könnte direkt eine ernstzunehmende Alternative für die Startelf sein. „Er ist auf jeden Fall dabei. Ob er von Anfang an spielt oder nicht, müssen wir noch entscheiden“, berichtet Preußer. „Ich bin froh, dass er da ist. Er wird uns verstärken, wird sich aber natürlich trotzdem an uns gewöhnen müssen.“

An etwas gewöhnen muss sich auch der Trainer. Denn in Düsseldorf herrscht momentan der triste Alltag. Und der heißt: Abstiegskampf. Aus seiner Zeit in Freiburg kennt er diese Bürde noch nicht. Dennoch ist er mit Blick auf die kommenden Monate optimistisch. „Ich möchte, dass wir ruhig und klar bleiben – auch wenn es mal turbulent wird“, sagt er. „Wir müssen uns kritisch mit Dingen auseinandersetzen, aber gleichzeitig nicht das Zutrauen ins uns verlieren.“

Im Idealfall spielt sich die Mannschaft recht schnell aus dem Tabellenkeller heraus. Das würde die Arbeit aller Verantwortlichen ein Stück weit erleichtern. „Die Situation ist sehr ernst. Wir wollen so schnell wie möglich weg aus dieser Region. Das Zwischenziel ist es, 40 Punkte zu holen“, verrät er. „Je schneller wir die erreichen, desto sorgenfreier ist auch unsere Saison. Und desto mehr können wir dann auch entwickeln und vorplanen.“