Maßnahmen in der Corona-Krise Fortuna Düsseldorf diskutiert Gehaltsverzicht

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat einen Katalog mit Maßnahmen erstellt. Die Entscheidung bezüglich der Spieler und ihrer Gelder steht noch aus.

Damit die finanziellen Verluste der Fortuna in der Corona-Krise nicht zu groß werden, könnten die Spieler des Fußball-Bundesligisten auf einen Teil ihrer Gelder verzichten.

Foto: dpa/Johannes Neudecker

Die Trainerlegende Ernst Happel hat einst einen bemerkenswerten Satz formuliert: „Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“ Was würde der 1992 verstorbene „Grantler“ aus Österreich, der in der Bundesliga den Hamburger SV trainierte und mit den „Rothosen“ 1983 den Europapokal gewann, in diesen Tagen denken? Auf die aktuelle Situation rund um die Corona-Pandemie angewandt, müsste demnach von verlorenen Wochen die Rede sein. Der Fußball steht still. Von den Kreisligen auf den Äscheplätzen bis zur Champions League. Ob und wie die Bundesliga in den kommenden Monaten fortgesetzt werden kann, ist derzeit nicht konkret zu beantworten.

Dennoch rückt die „schönste Nebensache der Welt“ nicht vollends aus den täglichen Schlagzeilen heraus. Ein großes Thema: Gehaltsverzicht von Profis. Borussia Mönchengladbach hat den Anfang gemacht, andere Vereine zogen inzwischen nach. Spieler, Trainer und führende Angestellte setzen Zeichen, um den Arbeitgeber finanziell zu entlasten, vielleicht sogar, um ihn nicht in Existenznöte zu bringen. Auch bei Fortuna Düsseldorf wird dieses Thema diskutiert. Um die Verluste einzudämmen, könnte auch die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler auf einen Teil ihres vertraglich vereinbarten Geldes verzichten. Denn auch bei der Fortuna sind die Spielergehälter der höchste Posten auf der Ausgabenseite. Und wie viel Geld am Ende einer unabhängig vom Ausgang schon jetzt einmaligen Saison fehlen wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Von mehreren Geisterspielen über eine Restsaion komplett ohne Zuschauer bis hin zum Abbruch kann nichts ausgeschlossen werden.

Neben Gehältern könnte auch an den Prämien gespart werden

„Wir haben eine lange Liste von Maßnahmen aus den verschiedensten Bereichen zusammengestellt“, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Röttgermann. „Diese werden wir umsetzen, damit wir die Saison ohne Zuschauer, im schlimmsten Fall auch bei Abbruch überstehen können. Eine davin ist natürlich auch, dass wir auf die Lizenzspieler zugehen.“

Die in einigen Medien kolportierten 20 Prozent bestätigte die Fortuna auf WZ-Nachfrage am Donnerstag nicht. Der Mannschaftsrat ist aber bereits in entsprechende Überlegungen einbezogen worden. Es ist davon auszugehen, dass — wie bei anderen Vereinen auch — das Team als Einheit dafür stimmen wird, unabhängig davon, ob tatsächlich jeder einzelne Profi mit dieser Maßnahme einverstanden ist.

Neben den Gehältern könnte es dabei anteilig auch um Prämien gehen. Neben Borussia Mönchengladbach haben bereits die Spieler von BorusBayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04, Mainz 05 und Werder Bremen einem Gehaltsverzicht zugestimmt. Bei anderen Klubs wird noch darüber gesprochen — so wie bei der Fortuna. Zudem eint alle die Hoffnung, dass die frei nach Ernst Happel „verlorenen Tage“ in absehbarer Zeit ein Ende finden werden.