„Nervt schon extrem“ Fortunas Torwart Kastenmeier bleibt trotz der jüngsten Siege fordernd
Düsseldorf · Trotz dreier ungeschlagener Spiele bleibt Torhüter Florian Kastenmeier fordernd.
Im Torhüter-Training geht es mitunter ziemlich hart zu. Wenn dann auch noch am laufenden Band Schüsse aus dem Sechzehner auf den Kasten fliegen, müssen sich die Schlussmänner fast im Sekundentakt auf den harten Platz werfen. Auch Fortuna-Torwart Florian Kastenmeier landete in der Einheit am Donnerstag so einige Male unsanft auf dem Boden. Doch die besorgte Nachfrage erstickte er ganz „Kastenmeier-typisch“ mit einem Augenzwinkern im Keim: „Ich bin einmal kurz weggerutscht, jetzt habe ich eine Ganzkörperprellung, aber die werde ich bis morgen wieder auskurieren.“
Große Sorge um den Einsatz des 27-Jährigen im Spiel gegen Hannover 96 (Sonntag, 13.30 Uhr) muss also niemand haben, denn gerade Ausfälle in der Defensive der Düsseldorfer wären in der aktuellen Situation ungünstig. Fast zwei Gegentore pro Spiel kassierte Fortuna in den vergangenen Partien, ein Wert, der auch Kastenmeier nicht zufrieden stimmt: „Die spielerischen Leistungen waren jetzt nicht so prickelnd, wir haben noch viel Arbeit vor uns, das sieht man jeden Tag.“
Trotz des relativ erfolgreichen Starts ins neue Jahr schwebt das Gegentor-Manko weiterhin über der Mannschaft. „Wir haben schon vor der Winterpause mit fünf Gegentoren gegen Magdeburg anfangen, mit diesen fünf haben wir uns das ganze Ding zerschossen“, kritisiert der Torhüter. „Im Moment gewinnen wir zwar die Spiele, wir müssten es aber nicht immer so spannend machen, das nervt schon extrem.“ Defensiv kompakter stehen und weniger zulassen – das sei nun der Auftrag für die kommenden Wochen.
Kastenmeier selbst trifft an den vielen Gegentoren oft noch die wenigste Schuld, stattdessen rettete er immer wieder wichtige Punkte. „Bis auf die zwei Ausrutscher gegen Elversberg (0:2) und Kaiserslautern (3:4) würde ich sagen, war meine Leistung bis jetzt ganz gut“, resümiert er. „Aber trotzdem ist natürlich noch Luft nach oben, die restlichen Spiele will ich konstant durchziehen und vor allem die Bälle konzentriert halten.“
Viel Lob bekam der Co-Kapitän vor dem Heimspiel gegen den SSV Ulm (3:2) in der Vorwoche auch für seine persönliche Entwicklung. „Er weiß, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und ist jeden Tag in dieser Mannschaft gewachsen“, sagte Fortuna-Trainer Daniel Thioune. „Flo ist in der Lage, das Team zu führen, was aus dem Tor heraus nicht immer so einfach ist. Er gibt uns sehr viel und deswegen macht es unheimlich viel Spaß, mit ihm zu arbeiten.“
Eine Verantwortung, die der Schlussmann aber nicht nur auf seinen eigenen Schultern sieht: „Wir haben viele junge Spieler, die nicht alle aus der U19 oder U23 kommen und die hier dann auch vorangehen. Das kommt einfach mit der Zeit, mit den Spielen und mit der Erfahrung.“ Letztendlich sei es aber vor allem ganz wichtig, „dass man die Leistung auf dem Platz bringt. Mit allem anderen macht man sich dann auch ein bisschen unglaubwürdig, und ich glaube, im Moment passt die Mischung bei mir ganz gut“, erzählt er.
„Die letzten beiden Spiele haben wir über die Leidenschaft und Mentalität gewonnen, gerade in Karlsruhe“, bekräftigt Kastenmeier. „Da müssen wir jetzt einfach anknüpfen und gegen Hannover genauso da sein, wie zuletzt.“