Trotz des Siegs gegen Ulm Welche Makel Tim Oberdorf bei Fortuna noch sieht
Düsseldorf · Der Verteidiger setzt beim 3:2-Sieg gegen Ulm offensive Akzente.
Tim Oberdorf ist in erster Linie ein Verteidiger, deshalb ist es seine Aufgabe bei Fortuna, Gegentore zu verhindern. Doch manchmal blitzen beim 28-Jährigen neben seinen defensiven Fähigkeiten auch andere Qualitäten auf, die das Spiel seiner Mannschaft nach vorne beeinflussen. So auch am vergangenen Samstag, als der Innenverteidiger mutig agierte, die Übersicht behielt und die richtige Entscheidung traf. Mit dieser Aktion leitete er beim späteren 3:2-Sieg gegen den SSV Ulm das zwischenzeitliche 2:1 durch Dawid Kownacki ein.
Oberdorf spielte den Ball in der ersten Hälfte über mehrere Meter flach, scharf und genau in den Fuß von Moritz-Broni Kwarteng, der die Aktion weiter am Leben hielt, Kownacki bediente – und dessen strammer Abschluss mündete im Tor. „Das war für mich gar nicht so ein schwieriger Ball, ‚Momo’ hat sich super positioniert. Das hatten wir letztens im Spiel in Karlsruhe schon, dass der Pass häufig gut gehen kann. Er dreht dann super auf, das war gut für uns“, sagte Oberdorf.
Der Abwehrspieler sprach allerdings nicht nur über seine gelungene Aktion, sondern blickte auch auf das erfreuliche Resultat gegen Ulm zurück, das alles andere als ein Selbstläufer war. „Hintenraus war es echt schwer, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Das ist uns aber gelungen, und wir sind froh über den Heimsieg, denn die fühlen sich immer gut an, auch wenn man mit der Leistung nicht ganz zufrieden ist. Am Ende sind es drei Punkte, die uns guttun. Darauf können wir aufbauen.“
Dennoch agierten die Rheinländer nach ihrer 3:2-Führung etwas wacklig, ließen Aktionen für den Aufsteiger zu und waren nicht immer sauber im Passspiel. Für Oberdorf war dies allerdings keine Frage der Art und Weise des Spielaufbaus, er nannte einen ganz anderen Faktor. „Es kommt mehr auf die Räume an. Wir haben den Ball verloren, wo es gefährlich werden kann“, sagte er und sah hierbei noch Potenzial nach oben: „Das kann man besser machen, und es liegt nicht daran, dass wir in den Moment mit dem Ball den Fehler machen und in der Restverteidigung auf Strecke besser werden müssen.“
Was jedoch deutlich besser funktionierte, waren die Antworten auf die Tore des Gegners. Denn als Fortuna zwei Mal in Führung gegangen war, glichen die Gäste zwei Mal aus, doch Fortuna legte prompt nach. Auf das Ulmer 1:1 folgte fast im Gegenzug das Tor zum 2:1, auf das 2:2 des SSV nach dem Seitenwechsel reagierten die Rheinländer acht Minuten später mit dem 3:2. Danach ließen sie die Partie vom Ergebnis her aber kein drittes Mal in die Richtung der Ulmer kippen.
„Das ist etwas, was für das Spiel gut ist. Gegen eine Mannschaft, die nur wenige Tore kassiert, ist es noch schlechter, einen Treffer zu kassieren. Dann ist es umso besser, wenn man direkt ein Tor egalisiert. Das hat uns in den Momenten auch sehr gutgetan. Für uns geht es aber darum, dass man nicht so schnell nach einem eigenen Tor ein Gegentor frisst“, betonte Oberdorf nach dem Arbeitssieg gegen den Liga-Neuling.