Obwohl Fortuna die „Sechser“ ausgehen Darum verzichtet Trainer Thioune gegen Regensburg auf Ex-Profi Latza

Düsseldorf · Verletzungssorgen zwingen den Trainer zu Umstellungen. Latza ist keine Option.

Daniel Thioune in der Vorwoche im Volksparkstadion.

Foto: dpa/Gregor Fischer

Fortuna-Trainer Daniel Thioune steht vor einem ausgeprägten Puzzlespiel. Am Donnerstag hat er vor dem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg (Samstag, 13 Uhr) eigens einen Zettel zur obligatorischen Pressekonferenz mitgebracht, um angesichts der zahlreichen personellen Ausfälle niemanden zu vergessen. Neben den langzeitverletzten Robert Kwasigroch, Dennis Jastrzembski und Tim Rossmann fehlen auch Marcel Sobottka, Giovanni Haag, Moritz-Broni Kwarteng und Valgeir Lunddal fast allesamt auf unbestimmte Zeit. Vor allem Haag und Sobottka reißen im defensiven Mittelfeld eine Lücke.

Beim 1:4 gegen den Hamburger SV füllte Thioune diese Lücke am vergangenen Wochenende mit Matthias Zimmermann, während Danny Latza – der Ex-Profi gehört seit einem halben Jahr etatmäßig zum Kader der U23 – zum zweiten Mal in dieser Saison auf der Bank saß. In Hannover (1:1) war er vor einiger Zeit sogar eingewechselt worden, in Hamburg kam er jedoch nicht zum Einsatz. Ein Detail, das unter der Woche auffällig war: Obwohl sich an der Personalfront nichts änderte, trainierte Latza nicht mit dem Zweitliga-Team.

Was so manchen verwunderte, begründete Thioune nun ausführlich. „Danny Latza kann immer eine Option sein. Die Frage ist aber, was meine Mannschaft gerade braucht. Vor vier Wochen, in Hannover, brauchte sie Danny Latza, weil mir drei Spieler fehlten, die die Sechserposition spielen können. Der Vierte, der das kann, Moritz Heyer, musste als Außenverteidiger ran. Diese Situation ist jetzt aber nicht gegeben“, erklärte der Trainer vor der vermeintlichen Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht aus Regensburg.

Mit anderen Akteuren der U23, die wegen des Rückzugs von Türkspor Dortmund in der Regionalliga am Wochenende spielfrei ist, verstärkt Thioune seinen Kader aber sehr wohl: Jan Boller und Elias Egouli werden gegen den SSV Jahn mit an Bord sein. „Es tut uns perspektivisch gut, dass ich vor allem die jungen Spieler berücksichtige, wenn ich gerade etwas brauche. Jan Boller ist jemand, der beide Außenverteidiger-Positionen spielen kann, was er bei uns auch schon getan hat, der aber auch in der Innenverteidigung zuhause ist. Und Elias Egouli ist ebenfalls ein Innenverteidiger“, sagte der 50-Jährige.

Seine Fantasie gehe in diesem Zuge eher dahin, Heyer womöglich neben Zimmermann im defensiven Mittelfeld oder als Innenverteidiger in einer Dreierkette aufzubieten, ergänzte Thioune. Einen weiteren Latza-Auftritt gibt es somit sehr wahrscheinlich nicht, worüber der Ex-Profi sicherlich nicht bestürzt sein wird. „Ich habe mich im Herbst bewusst dafür entschieden, bei der U23 zu unterschreiben“, sagte der gebürtige Gelsenkirchener nach seinem Profi-Comeback für Fortuna in Hannover. „Ich sehe mich in den nächsten Wochen deshalb wieder bei der U23. Da versuchen wir gerade, wieder den Klassenerhalt zu schaffen.“

Was Latza den anderen Optionen von Thioune jedoch voraus hat, ist die Erfahrung. Für den FC Schalke 04 und den FSV Mainz 05 absolvierte er 176 Spiele in der Bundesliga, des Weiteren lief er 91 Mal in der Zweiten Liga auf. Die von Thioune dargelegten Gründe, gegen Regensburg auf den 35-Jährigen zu verzichten, leuchteten allerdings ein.

(sive/td)