Verein zieht Bilanz Dieser Stadtteil verursacht ähnlich viele Treibhausgase wie Fortuna

Düsseldorf · Dafür ermittelte der Fußball-Zweitligist nun seine größten CO2-Verursacher.

Arnd Hovemann gehört zum Vorstand bei Fortuna.

Foto: Moritz Mueller

Im vergangene Sommer unterschrieb Fortuna als erster Verein den „Düsseldorfer Klimapakt mit der Wirtschaft“ und erklärte sich damit bereit, gemeinsam mit der Stadt bis 2035 klimaneutral zu werden. Um dieses Zeil zu erreichen, muss der Klub seine Treibhausgasemissionen und den Energie- und Ressourcenverbrauch senken. Auch im Zuge von „Fortuna für alle“ wollen sich die Düsseldorfer vermehrt Nachhaltigkeits-Projekten widmen. Vor einigen Monaten setzten sie dieses Vorhaben unter anderem um, indem die Merchandising-Abteilung aus alten Fortuna-Trikots neue Hoodies entwickelte. Bevor der Verein konkrete Maßnahmen einleiten kann, um den umweltschädlichen Verbrauch einzudämmen, berechneten sie gemeinsam mit ClimatePartner ihren CO2-Fußabdruck für die Saison 2022/23. Dieser stellt die Gesamtmenge an Treibhausgasen dar, die durch Fortuna verursacht wurden und bildet gleichzeitig die Grundlage für die Reduktions-Maßnahmen der umweltschädlichen Stoffe. In diesem Monat veröffentlichte Fortuna die Bilanz der Messungen und kündigte an, nun an einer zielführenden Klimaschutzstrategie arbeiten zu können. „Die Erstellung der CO2-Bilanz war eine zentrale Maßnahme in unserem Vorhaben, noch mehr Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Gleichzeitig kommen wir damit unserer Zusage nach, die Stadt beim Erreichen ihres gesamtstädtischen Ziels – Klimaneutralität bis 2035 – bestmöglich zu unterstützen“, erklärt Arnd Hovemann, Fortunas Finanzvorstand und Verantwortlicher für den Bereich Nachhaltigkeit. Auch hätten bereits mehrere Workshops mit Fans stattgefunden, um die Mobilität rund um die Spieltage zu verbessern. Dadurch soll die, durch An- und Abreise entstehenden, CO2-Emission reduzieren werden können. Dadurch gewonnene Erkenntnisse will der Verein zeitnah veröffentlichen. Besonders diese Ergebnisse bilden einen wichtigen Baustein zur CO2-Reduktion, da die Fan-Mobilität den größten Teil, der ausgestoßenen Emission darstellen. Aber auch das Gastronomie-Angebot während der Partien in der Stockumer Arena treibt den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß in die Höhe.

Insgesamt unterteilte der Verein seinen Emissions-Bericht in drei Bereiche, die für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks üblich sind. Der erste Bereich deckt alle Emissionen ab, die vom Klub direkt erzeugt werden. Dazu zählen unter anderem der vereinseigene Fuhrpark oder die verschiedenen Sportanlagen. Alle Emissionen, die durch zugekaufte Energien entstanden sind, werden dem zweiten Bereich zugeordnet. Hier hinein fallen zum Bespiel der Strom für Gebäude oder Fuhrpark. Der dritte und gleichzeitig größte Bereich enthält alle Emissionen, die nicht der direkten Kontrolle des Vereins unterliegen, somit auch Fanmobilität und Gastronomie. Insgesamt errechnete Fortuna für die Spielzeit 2022/23 einen CO2-Fußabdruck von 11 527,3 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Zum Vergleich: Eine Person im Europa verursacht im Jahr durchschnittlich 8,7 Tonnen CO2. Der Fußabdruck von Fortuna entspricht also dem von 1325 Europäern, etwas weniger als im Düsseldorfer Stadtteil Hubbelrath leben.