Fortuna Düsseldorf — FC Ingolstadt trennen sich torlos
Düsseldorf. Die 2. Fußball-Bundesliga hoffte auf Fortuna Düsseldorf: Der Tabellenzweite und erste Verfolger sollte den FC Ingolstadt bremsen, der rechnerisch zu enteilen droht. Zumindest das gelang durch das 0:0 zwischen den zwei bis zu diesem Zeitpunkt punktbesten Mannschaften ihrer Spielklasse.
Zumindest blieben die Düsseldorfer im neunten Saisonspiel in Folge ohne Niederlage, wenn auch dieses „Spitzenspiel“ die Bezeichnung vor 33 878 Zuschauern über weite Strecken absolut nicht verdient hatte.
Fortuna-Trainer Oliver Reck hatte nach seiner Torwartüberraschung wieder eine Rolle rückwärts gemacht, Michael Rensing kehrte auf die Position zwischen den Pfosten zurück. Das „Zückerchen“ für Lars Unnerstall mit seinem Einsatz im vorangegangen Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern war also offenbar nur ein einmaliges. Dazu ersetzte der genesene Jonathan Tah den verletzt ausgefallenen Adam Bodzek, Charly Benschop spielte für Tugrul Erat von Beginn an. Auf Ingolstädter Seite fehlte der zweitbeste Torschütze Stefan Lex (vier Tore), ihn ersetzte Moritz Hartmann, bisher in zehn Spielen ohne Treffer. „Zum ersten Mal seit neun Spielen“ habe er seine Startelf ändern müssen, hatte Trainer Ralph Hasenhüttl vorher gesagt. Und dem Gästetrainer musste schon wenigen Sekunden kurz zusammenzucken: Sergio Pinto hatte knapp vor dem Strafraum abgezogen, Ramazan Özcan musste sich ganz lang machen, um den Ball zur Seite zu lenken (2.). Die zweite Schrecksekunde gab es kurz darauf: Lukas Schmitz rauschte in Ingolstadts Verteidiger Da Costa, der anschließend mit der Trage vom Platz befördert wurde und ausgewechselt werden musste (11.). Auf der anderen Seite hängte Matthew Leckie Fortunaverteidiger Tah ab, profierte beinahe von einem Missverständnis mit Rensing, doch der Torwart war trotzdem noch rechtzeitig zur Stelle (16.).
Für die Gäste tanzte sich Pascal Groß mit einem doppelten Übersteiger durch den Strafraum, seinen präzisen Pass schoss Lukas Hinterseer aus elf Metern allerdings drüber (21.). Ansonsten passierten auf beiden Seiten erschreckend viele Fehler schon in der Spieleröffnung, wirklich an Klasse wollte diese Begegnung bis zur Pause nicht gewinnen.
Nach dem Wechsel änderte sich zunächst nicht viel. Der Kampf dominierte die Aktionen auf beiden Seiten. Richtig brenzlig wurde es in der mittlerweile emotional aufgeladenen Begegnung in der 60. Minute: Erst musste Pinto einen Kopfball von Hartmann auf der Linie klären, dann köpfte Marvin Matip aus kurzer Distanz ans Lattenkreuz. Auf der anderen Seite schmiss sich Innenverteidiger-Kollege Benjamin Hübner in einen Drehschuss des eingewechselten Joel Pohjanpalo (74.), der vermutlich das Ziel gefunden hätte. Ebenso wie der Freistoß-Aufsetzer, den Michael Liendl eigentlich als Kopfballvorlage in den Strafraum geschossen hatte (76.) und den Özcan gerade so abwehren konnte. Am Ende eines teilweise hart geführten Duells konnten die Fortunen die Hoffnung der 2. Fußball-Bundesliga mit einer guten Defensivleistung zumindest teilweise erfüllen, wenn auch den eigenen Rückstand von fünf Punkten vorerst nicht verkürzen.