Aufgabe des Trainers So baut sich der neue Mannschaftsrat bei Fortuna auf

Düsseldorf · Neben Andre Hoffmann und Marcel Sobottka bieten sich drei weitere Spieler an.

Ein möglicher Kandidat für den neuen Mannschaftsrat: Keeper Florian Kastenmeier.

Foto: Frederic Scheidemann

(gic/jol) Daniel Thioune hatte zu Beginn der Vorbereitung schon ein wenig damit überrascht, überhaupt eine Hintertür aufzuhalten in der Kapitänsfrage. Es hätte wohl niemand hinterfragt, wenn es ein Automatismus gewesen wäre, dass mit der Vertragsverlängerung von Andre Hoffmann auch die Fortsetzung des Spielführer-Amtes verbunden gewesen wäre. Doch Thioune ließ sich Zeit und verkündete erst nach einem Gespräch mit Hoffmann die Entscheidung – im Trainingslager im österreichischen Bad Leonfelden. „Ich hatte vom ersten Tag an einen guten Austausch mit Andre“, erklärte Thioune dazu. „Neben der Tatsache, dass er große sportliche Qualitäten hat, habe ich ihn auch schätzen gelernt, weil er Partei ergreift für seine Mannschaft, wenn sie sich falsch bewertet fühlt, übrigens auch von mir.“ Sein erstes Jahr als Kapitän habe ihm gutgetan, um zu lernen, ergänzte der Trainer. „Sein Wort hat Gewicht in der Kabine. Alles zusammen berechtigt ihn, als erster auf den Platz zu gehen – und nicht die Bewertung anderer Menschen von außen.“ Als Vertreter wurde Marcel Sobottka bestimmt; auch das keine Überraschung, ist der 29-Jährige doch inzwischen der dienstälteste Profi im Düsseldorfer Trikot. Doch auch in seinem Fall ließ der Cheftrainer nicht einfach den Dingen ihren Lauf, sondern gab seine Entscheidung erst in Österreich bekannt, einige Wochen nach Vorbereitungsstart.

Den Mannschaftsrat will Thioune sogar erst Anfang September benennen. „Es kommen ja auch noch Spieler dazu. Da möchte ich mir einfach noch Optionen offenlassen“, sagt der 49-Jährige. Im Prinzip kann er völlig frei entscheiden, wen er in den Kreis beruft. Das Gremium sollte allerdings schon einigermaßen die Verhältnisse in der Kabine abbilden. Ein Beispiel: Thiounes Vorgänger Christian Preußer war von außen die Idee zugeflüstert worden, Shinta Appelkamp doch am besten eine gewichtige Rolle in dem Gremium zu geben. Doch der Deutsch-Japaner hatte überhaupt kein Interesse daran, und so war schon frühzeitig klar, dass es in der Hierarchie wacklig würde. Eine von vielen unglücklichen Entscheidungen Preußers. Grundsätzlich ist es so, dass man als Trainer alles Mögliche bestimmen kann und darf – es kann jedoch sehr schwierig werden, wenn bei einer Maßnahme die Akzeptanz des Teams fehlt.

Doch wie könnte ab Anfang September, nach Ende der Transferphase also, der neue Mannschaftsrat aussehen? Hoffmann und Sobottka sind aufgrund ihrer Ämter gesetzt. Bislang war auch Matthias Zimmermann Teil dieser Leitungsgruppe, so wie Jordy de Wijs. Beide sind weiterhin im Kader, ihre Positionen haben sich gegenüber der Vorsaison eher noch gefestigt. Wahrscheinlich wird Florian Kastenmeier ebenfalls Teil des Rates. Vorausgesetzt natürlich, der 26-Jährige bleibt über den August hinaus bei Fortuna. Sein Vertrag läuft Ende der Saison aus, so dass der Verein nur noch jetzt einen gewissen Profit aus seinem Verkauf ziehen könnte. Kastenmeier soll zwar unmittelbar vor der Verlängerung seines Kontrakts stehen, aber seine bärenstarken Vorstellungen gegen Hertha und auf St. Pauli sind sicher auch anderen Klubs, zum Beispiel in höheren Ligen, aufgefallen.