Nach Schalke, vor Nürnberg Diese Forderung stellt Oberdorf an die Fortuna-Defensive

Düsseldorf · Der Verteidiger kritisiert die vielen Gegentore in den vergangenen Wochen.

Fortunas Tim Oberdorf (r.) kämpft um den Ball.

Foto: dpa/Matthias Balk

(td) Ein paar Gegentore weniger, na klar, die hätten es schon sein dürfen. Doch ansonsten war es für Tim Oberdorf ein Spiel, an dessen Ende er seine Erschöpfung natürlich nicht verhehlen konnte, aber auch eine gewisse Freude mit sich herumtrug. „Genug zu arbeiten haben wir“, räumte Fortuna Düsseldorfs Verteidiger nach dem 5:3-Erfolg gegen Schalke ein, „und trotzdem ein gutes Gefühl durch den Sieg. Das macht schon Spaß“, hielt er fest.

Die Aufgabe vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg am Samstag (13 Uhr) war aus diesem Grund klar: Fortunas Trainer Daniel Thioune musste seine gesamte Mannschaft noch einmal ans kompakte Verteidigen erinnern – und tat das unter der Woche auch. „Es ist ein Thema des ganzen Teams“, sagte er. Einige der jüngsten Gegentreffern aus vergangenen Begegnungen in der Zweiten Bundesliga führte der 49-Jährige auf individuelle Fehler von Spielern zurück, nicht unbedingt nur von Defensivakteuren. „Es ist unmöglich, in dieser Liga jedes Mal drei Tore zu bekommen und dann mehr schießen zu müssen. Und da haben wir in den vergangenen Tagen natürlich über Abläufe gesprochen.“

Verteidiger Tim Oberdorf teilte die Meinung seines Chefs, auch wenn er zunächst konkret auf die Geschehnisse während des Spiels gegen den FC Schalke 04 einging, der aktuell in der Tabelle auf Platz 16 steht. „Wir kriegen innerhalb kürzester Zeit zwei Tore, und dann wird es sofort wild“, erinnert sich der 27-Jährige an den Ablauf der Partie. „Da können wir uns aber auf alle Leute verlassen, die im Stadion waren“, lobt er die Anhänger von Fortuna Düsseldorf. Er sagt weiter: „Sie haben uns Kraft gegeben, sodass wir das Spiel wieder auf unsere Seite ziehen konnten.“ Allerdings stellte Oberdorf gleichzeitig klar: „Insgesamt sollte uns das im Idealfall aber nicht allzu oft passieren, weil das irgendwann dann auch mal nicht gut geht.“

Sobottka fällt vermutlich
bis ins neue Jahr aus

Den Ausfall von Mittelfeldregulator Marcel Sobottka, der gegen die Gelsenkirchener kurz nach der Halbzeit wegen eines Muskelfaserrisses ausgewechselt werden musste, ließ er nicht als ausschlaggebenden Grund für den kleinen Leistungseinbruch gelten. „Es kann sein, dass Unruhe reinkommt, wenn man seine Ordnung verändern muss. Aber ich würde das jetzt nicht an einer Person festmachen, egal, wie wichtig sie für uns ist“, urteilte der ehemalige „Zwote“-Kapitän.

Marcel Sobottka wird in Nürnberg und darüber hinaus vermutlich mindestens bis ins neue Jahr ausfallen, und dass Oberdorf erneut mit Jamil Siebert das Innenverteidiger-Pärchen bilden wird, ist einigermaßen unwahrscheinlich. Nicht etwa, weil er seine Sache zuletzt nicht gut gemacht hätte, sondern weil Mannschaftskollege Jordy de Wijs wieder zur Verfügung steht. Denkbar ist daher, dass Oberdorf auf die rechte Defensivseite rutscht – oder auf die Ersatzbank.

Wie auch immer: Letztlich wird es im schwierigen Auswärtsspiel an der Noris darum gehen, wieder etwas mehr defensive Stabilität in den eigenen Auftritt zu integrieren. Auch wenn Oberdorf nach dem Schalke-Sieg zurecht festhielt: „In der ersten Hälfte gab es nicht viel zu meckern. Und am Ende des Tages war es wichtig, dass wir das Spiel überhaupt gewonnen haben.“ Das ist auch in Nürnberg das Ziel.