Im Derby gegen Köln außer sich So erklärt Fortuna-Kapitän Hoffmann seinen Ausraster nach dem 1:2

Düsseldorf · Fortunas Abwehrchef ärgert sich über das fehlende Lernvermögen seiner Mitspieler.

 Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann im Derby gegen Köln.

Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann im Derby gegen Köln.

Foto: Moritz Mueller

Auf einmal begann Andre Hoffmann zu schimpfen wie ein Rohrspatz, garniert von ziemlich ungehaltenen Gesten. Der Kapitän der Fortuna war sauer, stinksauer, nachdem der 1. FC Köln am Samstag einen seiner zahlreichen Konter genutzt hatte, um mit 2:1 in Führung zu gehen. Wieder einmal waren die „Geißböcke“ im Derby über die schwache rechte Seite des Tabellenführers durchgebrochen, und diesmal konnten weder der bärenstarke Hoffmann noch der überragende Torwart Florian Kastenmeier etwas ausrichten.

Der Ärger des Innenverteidigers richtete sich deshalb vornehmlich gegen Emmanuel Iyoha, Matthias Zimmermann und wahrscheinlich selbst gegen seinen Nebenmann Tim Oberdorf, die in mehreren Situationen keine gute Figur gemacht hatten. Am Ende konnte Hoffmann immerhin relativ entspannt darüber reden, weil Jona Niemiec in der letzten Minute den viel umjubelten und nicht unbedingt verdienten 2:2-Ausgleich erzielt hatte. „Es gab vorher schon zwei Situationen, in denen uns Köln genau über dieselbe Seite erwischt, in denen wir ins offene Messer laufen und in denen wir den Konter nicht gut absichern“, erläuterte der 31-Jährige.

Doch Hoffmann legte seinen Finger noch etwas tiefer in die Wunde. „Wenn wir ehrlich sind, war das teilweise auch in Berlin schon so. Wir hatten da zwar auch einen sehr guten Torwart und haben nochmal deutlich besser verteidigt als im Derby, aber auch da läuft der Gegner nach unseren Ballverlusten zwei Mal alleine aufs Tor zu“, betonte er. „Köln ist die beste Mannschaft der Liga, auch was die Konter angeht. Aber wir haben den Gegner zu häufig dazu eingeladen, auch wenn er am Ende nur ein Tor daraus erzielt hat.“

Seinen kleinen Ausraster führte der Kapitän vor allem auf den ausgebliebenen Wissensgewinn zurück. „Ich habe mich aufgeregt, weil wir daraus nicht gelernt haben, sondern es erst klingeln musste“, erklärte Hoffmann, ergänzte aber einigermaßen zufrieden: „Danach haben wir es tatsächlich besser gemacht, auch wenn wir nochmal einen Tick riskanter verteidigt haben.“

Es gab allerdings noch eine andere Zutat im Emotionscocktail des Defensivspielers, die zur explosiven Entladung nach dem 1:2 beigetragen hatte. „Es hat mich geärgert, weil es das erste Tor in dieser Saison war, das wir aus dem Spiel heraus kassiert haben. Da hatten wir schon den Anspruch, die Serie noch auszubauen“, sagte der Innenverteidiger. Tatsächlich war der erste Gegentreffer in Ulm nach einem Elfmeter und das 0:1 gegen Köln im Anschluss an eine nicht gut genug geklärte Ecke gefallen.

Grundsätzlich blieb nach dem glücklichen Unentschieden im Derby eine Haupterkenntnis, die Trainer Daniel Thioune später teilte, Hoffmann aber zuvor schon ausgesprochen hatte: „Wir haben ganz viele Dinge gesehen, die wir besser machen können und müssen.“ Damit der Kapitän möglichst nicht noch häufiger schimpfen muss wie ein Rohrspatz.