Geheimer Test in den Niederlanden So hat sich Fortuna gegen diesen Klub aus der Eredivisie geschlagen

Nederweert-Eind/Düsseldorf · Der Zweitligist setzt sich mit 1:0 gegen den niederländischen Erstligisten durch. Jona Niemiec erzielt das Siegtor.

Torschütze Jona Niemiec jubelt im Spiel gegen Fortuna Sittard mit Vincent Vermeij.

Foto: Moritz Mueller

In den vergangenen Tagen ist viel über das Große und Ganze gesprochen worden. Insofern dürfte so mancher aus dem inneren Kreis von Fortuna erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass der Ball glücklicherweise wieder rollt. Denn auf dem Platz machen die Düsseldorfer bislang in dieser Saison den stabilsten Eindruck. Im niederländischen Nederweert-Eind haben die Düsseldorfer zu einem geheimen Testspiel gegen Fortuna Sittard gastiert. Die Sicherheitskräfte haben darauf bestanden, dass der Austragungsort nicht gewannt werden durfte. Rund 90 Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt gewann der Zweitligist gegen den Vertreter aus der Eredivisie 1:0.

Daniel Thioune hat hat die Partie dazu benutzt, die Möglichkeiten seines Kaders voll auszuschöpfen und die Kandidaten in Sachen Polyvalenz auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Im Vergleich zum Spiel gegen den Karlsruher SC (3:1) standen immerhin noch fünf Kräfte auf dem Platz. Doch bereits im Tor gab es einen Wechsel. Florian Kastenmeier laboriert noch an einer Prellung und wurde geschont. Für ihn stand Karol Niemczycki zwischen den Pfosten. Und der polnische Torwart hat eindrucksvoll unterstrichen, dass er als Vertreter über gehörige Qualitäten verfügt. Gleich mehrfach konnte er in höchster Not parieren.

Für Thioune wird kein Ergebnis im Vordergrund gestanden haben bei diesem Kick. Für ihn ist es von gehobener Bedeutung, die Möglichkeiten in seinem Kader ganz genau zu erkennen. Als wer was spielen kann. Denn im Laufer einer langen Saison bei einem Mini-Kader wird es darauf ankommen, immer mal wieder zu improvisieren. Und sehr sicher gibt es da für ihn eine Reihe von Variationsmöglichkeiten.

Zuvorderst ein Emmanuel Iyoha. Der startete als Rechtsverteidiger, weil Matthias Zimmermann mal wieder eine Bewährungschance als Sechser bekommen hatte. Im zweiten Durchgang wechselte „Emma“ schließlich auf die linke defensive Seite nach Auswechslung von Nicolas Gavory und lieferte auch dort eine ansehnliche Leistung ab.

Sehr gut möglich, dass der gebürtige Düsseldorfer seinen Arbeitsschwerpunkt etwas weiter hinten haben wird – zumindest dann, wenn Gavory im Formtief stecken sollte oder „Zimbo“ (was selten vor kommt) verletzt sein sollte.

Im Offensivbereich setzte Thioune auch auf eine sonst nicht so oft gesehene Taktik. In Daniel Ginczek und Vincent Vermeij setzt er auf eine Doppelspitze. Deren Durchschlagskraft hielt sich indes in engen Grenzen, sie arbeiteten ordentlich, konnten sich aber nicht gefährlich in Szene setzen.

Der einzige Treffer des Tages resultierte aus einer Druckphase der Düsseldorfer, bei der einmal mehr die neue Power-Qualität im Kader aufblitzte: Schnelligkeit. Einen schön vorgetragenen Angriff konnte Jona Niemiec zur Führung abschließen. Es hätte hernach auch noch ein Tor mehr sein können, gleich wie gesagt dürfte das Resultat ein völlig untergeordnete Rolle gespielt haben.

Mit vorgerückter Spielzeit gab Thioune auch noch ein paar Nachwuchsspielern eine Einsatzzeit. Der Trainer coachte seine Mannschaft durch die Begegnung mit kräftiger Stimme vom Seitenrand. In dieser Konstellation dürfte man so schnell nicht wieder zusammenkommen.

Nächste Aufgabe von Fortuna ist am übernächsten Samstag beim FC Hansa Rostock. Dann wieder mit vielen Stammkräften auf dem Platz. Darunter auch Kapitän Andre Hoffmann auf dem Feld. Der Innenverteidiger ist wieder voll im Mannschaftstraining. In Absprache mit Thioune verzichtete man auf einen Einsatz im Testspiel. „Ich fühle mich wieder fit, alles in Ordnung“, so Hoffmann bei „F95-TV“.

(gic)