Fortuna Düsseldorf trennt sich von Trainer Büskens

Mit der Entlassung von Mike Büskens zog der Club die Konsequenzen aus dem schwachen Abschneiden. Doch einen Nachfolger hat der Fußball-Zweitligist nicht parat - und nicht einmal einen Kandidaten in Aussicht.

Düsseldorf. Nach nur fünf Monaten ist für Trainer Mike Büskens beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf Schluss. Nach der sportlichen Talfahrt trennte sich der Traditionsclub von dem 45-Jährigen.

Dazu habe sich der Vorstand nach einem Gespräch am Vormittag entschieden, teilte der Club auf seiner Webseite mit. Düsseldorf reagierte damit auf die Krise mit zuletzt vier Niederlagen in den vergangenen fünf Spielen. Die Situation sei „sehr brisant und bedenklich“, sagte Sportvorstand Wolf Werner beim TV-Sender Sky Sports News HD.

Büskens Aus bei den Düsseldorfern ist die siebte Trainerentlassung in der zweiten Liga in dieser Saison. Die Entscheidung sei dem Vorstand nicht leicht gefallen. Der Düsseldorfer habe „immer mit Leidenschaft, Engagement und voller Identifikation für den Verein gearbeitet“, erklärte der Club. „Man muss sagen, dass Mike diesen Verein gelebt hat und dass es wichtig ist, dass der Verein zur Ruhe kommt“, erklärte Werner. Ein Nachfolger für den Trainer steht noch nicht fest.

„Es spricht für unsere Loylität, und vielleicht muss ich mich da der Verantwortung stellen, dass wir jetzt keinen Plan B in der Schublade haben“, sagte Werner der Nachrichtenagentur dpa. Das Training am Samstag leiteten Torwart-Trainer Oliver Reck und Co-Trainer Uwe Klein. Wie lange die Interimslösung andauern wird, ist unklar. „Das ist zeitlich überhaupt nicht begrenzt“, betonte Werner.

Büskens hatte die Fortuna erst zu Saisonbeginn übernommen und war beim Bundesliga-Absteiger mit dem Ziel angetreten, oben mitzuspielen. Doch die Fortuna hat nach dem 16. Spieltag im Fußball-Unterhaus nur fünf Siege verbucht und hinkt mit 19 Punkten seinen eigenen Erwartungen hinterher. Nach der 0:2-Niederlage vom Freitagabend gegen den Karlsruher SC lag das Team auf Platz 14.

Die Trennung kommt trotzdem etwas überraschend, weil ein bevorstehender Wechsel im Vorstand erst im kommenden Jahr vollzogen wird. Zum 1. Januar beginnt der frühere Bundesliga-Trainer Helmut Schulte als neuer Sportvorstand und wird Nachfolger des 71-jährigen Werner, der zum 31. März aufhört. Auch Vereinschef Peter Frymuth hatte seinen Rückzug zum Ende der Hinrunde angekündigt.

Am Freitagabend hatten sich die Düsseldorfer gegen die Badener im eigenen Stadion keine nennenswerte Torchance erspielt. In der Partie schwächten sich die Gastgeber zudem selbst, weil Mathis Boly (69. Minute) nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. Die Frage nach dem Coach stelle sich nicht, hatte Werner nach der Partie noch gesagt, fügte aber auch an: „Aber Mike weiß, wir werden alle am Erfolg gemessen.“ Da der Erfolg ausblieb, hat Büskens nun seinen Arbeitsplatz verloren. dpa