2:5-Klatsche in Lippstadt Fortuna Düsseldorfs U 23 weist Defizite in der Defensive auf

Lippstadt · Die Elf von Trainer Nico Michaty fällt in der ersten Hälfte völlig auseinander. Die Demütigung fand kein Ende.

U23-Trainer Michaty war nach der Pleite in Lippstadt bedient.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

(td) Derart klein war der Reisetross schon eine ganze Weile nicht mehr. Mit lediglich 14 Feldspielern und zwei Torhütern hatten Fortunas Regionalliga-Fußballer die Fahrt zum SV Lippstadt angetreten – unter anderem, weil Lex-Tyger Lobinger, Phil Sieben und Tim Oberdorf beim 3:1 gegen den Karlsruher SC im Profikader standen. Außerdem fielen Georgios Siadas, Tim Corsten und Daniel Ndouop angeschlagen oder erkrankt aus.

Daran allein lag es aber nicht, dass die „Zwote“ in Lippstadt eine krachende 2:5-Klatsche kassierte. Vielmehr verweigerte sie über weite Strecken vor allem die defensive Arbeit und ließ sich phasenweise vorführen. „Wir müssen das erstmal sacken lassen, das war ein verrücktes Spiel“, sagte Trainer Nico Michaty hinterher. „Wir bekommen mit dem ersten Angriff das 0:1 und waren schon ein Stück weit verunsichert. Insgesamt haben wir alle fünf Gegentore zu einfach hergegeben.“

In den ersten Minuten deutete wenig darauf hin, dass die Flingerner in ihre Einzelteile zerfallen würden. Eine Viertelstunde war gespielt, als sie bereits drei vielversprechende Gelegenheiten zur Führung ausgelassen hatten. Startelf-Debütant Florian Zorn verpasste eine flache Hereingabe von Tim Köther um Haaresbreite, Takashi Ushino setzte die Kugel im Fallen links am Tor vorbei und Innenverteidiger Jamil Siebert köpfte zu unpräzise. Anschließend nahm das Unheil seinen Lauf. Nach einem haarsträubenden Ballverlust von Nicolas Hirschberger in der Vorwärtsbewegung spurtete Phil Halbauer fast über das gesamte Feld und krönte die Aktion mit einer erstklassigen Flanke. Den Kopfball von Dardan Karimani parierte „Zwote“-Keeper Dennis Gorka zwar, doch Viktor Maier stand goldrichtig und staubte ab. Spätestens der zweite Gegentreffer warf die Gäste um. Diesmal stand Valentin Henneke an der Strafraumkante völlig blank und drückte den Ball, der zuvor ewig durch die Luft gesegelt war, gekonnt per Kopf in den Winkel. Gorka hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance. Stattdessen musste er kurz darauf wieder hinter sich greifen. Ex-Fortune Sebastian Woitzyk hatte auf dem rechten Flügel entschieden zu viel Platz, begünstigt durch die katastrophale Rückwärtsbewegung der „Zwoten“. Seinen Querpass verwertete Maier eiskalt, nachdem ihn Siebert und Kapitän Nikell Touglo völlig aus den Augen verloren hatten.

Die Demütigung fand aber auch damit kein Ende. Lippstadt  düpierte die wehrlose Michaty-Elf. Fabian Lübbers verlängerte einen Freistoß über die Linie. 0:4 stand es nach der ersten Hälfte – wie geprügelte Hunde trotteten die Flingerner in die Kabine. Immerhin ergaben sie sich nach dem Seitenwechsel nicht ihrem Schicksal, sondern kamen eindrucksvoll zurück. Köther verkürzte den Rückstand, bevor Jona Niemiec aus der Drehung nachlegte. Im Alleingang hätte der Angreifer die Partie ausgleichen können: Erst umkurvte er Lippstadt-Keeper Balkenhof, scheiterte aber am Außennetz und schob ihm den Ball wenig später aus kürzester Distanz in die Arme. Es war jedoch nicht allein die schwache Chancenverwertung, die der „Zwoten“ das Genick brach, sondern auch die weiterhin hanebüchene Defensivleistung. Keeper Gorka verursachte einen Foulelfmeter, den Kai-Bastian Evers verwandelte. Die Aufholjagd war damit beendet. Erst recht, als Siebert die Gelb-Rote Karte sah.