Nach 0:0 gegen Bocholt Fortunas U23 braucht einen guten Start

Meinung | Düsseldorf · Analyse Die U23 hat sich mit einem versöhnlichen Ende in die Winterpause verabschiedet. Welchen Wert das 0:0 gegen den 1. FC Bocholt besitzt, werden die ersten vier Partien im neuen Jahr zeigen.

Sommer-Zugang Maxim Schröder verpasste viele Spiele.

Foto: RP/Christof Wolff

(td) Den Worst Case haben Fortunas Regionalliga-Fußballer am Wochenende mit dem torlosen Remis gegen den 1. FC Bocholt verhindert. Sie verabschiedeten sich nicht – wie im vergangenen Jahr – mit drei Niederlage am Stück in die Winterpause, sondern mit einem wenigstens teilweise versöhnlichen Abschluss. Wie viel dieser eine Punkt gegen die Münsterländer auf lange Sicht tatsächlich Wert ist, wird sich allerdings nicht eher als in den ersten Wochen der zweiten Halbserie zeigen.

Die vier Spiele zu Beginn des neuen Jahres weisen den Weg. Schließlich geht es zuerst gegen Alemannia Aachen und die U23 von Borussia Mönchengladbach; zwei Teams, die sich inzwischen gemütlich in der ganz oberen Tabellenregion eingenistet haben. Anschließend warten mit dem SV Straelen sowie der U21 des 1. FC Köln zwei Teams, die aktuell hinter der „Zwoten“ platziert sind und zu den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zählen.

Wurschtelt sich die Mannschaft von Trainer Nico Michaty durch die ersten beiden schwierigen Spiele, in die sie als klarer Außenseiter geht und nichts zu verlieren hat, und besteht sie die Prüfungen gegen Straelen und Köln, kann sie allen weiteren Aufgaben positiv entgegensehen. Das Unentschieden gegen Bocholt hätte sie in diesem Fall zu ihren Gunsten genutzt und veredelt. Es wäre gleichwohl nahezu wertlos, wenn sie aus den genannten Begegnungen nicht mindestens vier – besser sogar sechs – Punkte holt. Andernfalls könnte der „Zwoten“ eine harte Restsaison bevorstehen.

Wichtig für einen guten Start ins neue Jahr sind vier Faktoren, von denen die Verantwortlichen der Flingerner allerdings nur drei unmittelbar beeinflussen können. Dazu gehören erstens eine zwingend notwendige Verbesserung im Umgang mit den eigenen Chancen (ihre bisherige Fahrlässigkeit hat die Michaty-Elf bekanntlich schon einige Punkte gekostet). Zweitens mehr Ruhe in schwierigen Phasen einer Begegnung (wie etwa bei der unnötigen 2:3-Niederlage in Wattenscheid, als der Anschlusstreffer das gesamte Konstrukt zum Einsturz brachte) sowie drittens noch mehr Gier und Leidenschaft (um auch mal einen dreckigen Sieg einzufahren).

Der einzige nicht beeinflussbare, aber ebenso entscheidende Aspekt, ist die konstante Verfügbarkeit des Top-Personals. Kapitän Tom Geerkens und Innenverteidiger Niko Vukancic standen lange Zeit nicht zur Verfügung, weil sie die Verletzungsprobleme des Zweitliga-Teams kompensierten. Sommer-Zugang Maxim Schröder, mit sechs Scorerpunkten (drei Tore, drei Vorlagen) der wohl beste Offensivakteur im Kader, absolvierte verletzungsbedingt nur ein Drittel aller Partien. Und in den letzten Wochen des Jahres brach zudem Innenverteidiger Tim Corsten weg. Die Ausgangslage, um den Klassenerhalt erneut zu schaffen, ist in Ordnung – auch wenn sie besser hätte sein können. Vieles hängt nun davon ab, ob der „Zwoten“ der Start ins neue Jahr gelingt.