Vor dem Braunschweig-Spiel Zuversicht vor Partie am Montag
Trainer Uwe Rösler erwartet von seinen Spielern, die Partie am Montag bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Niederlage in Essen dient dafür als Mahnmal.
Fußball ist ein schnelllebiges Spiel. Da kann es sein, dass Dinge, die man vorher ausgeschlossen hat, plötzlich zum Thema werden. Bei Fortuna gibt es so einen Fall. Seit einigen Spielen hat sich für Trainer Uwe Rösler eine Stammformation herauskristallisiert. Nicht nur in personeller Hinsicht, auch mit Blick auf die Formation. „In der Vorbereitung hätte ich noch nicht gedacht, dass wir nun konstant im 4-4-2 spielen“, erklärt Rösler. Er ergänzt: „Wir haben nun aber einen Weg gefunden, mit dem sich alle in der Mannschaft wohlfühlen.“
Es macht den Eindruck, als sage er das nicht nur so dahin. Die vergangenen Ergebnisse sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache. Die Düsseldorfer befinden sich im Liga-Leistungshoch, gewannen ihre jüngsten fünf Spiele durchweg. Besonders im grau-kalten Januar ist eine solche Euphorie erwärmend – für die Seele und für den Körper.
Sie birgt aber auch eine Gefahr. Das hat Fortuna einen Tag vor Heiligabend schmerzlich in Essen ins Gedächtnis gerufen bekommen. „Dort haben wir gesehen, wie gefährlich es ist, den Gegner zu unterschätzen. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen“, sagt Rösler. Der Auftrag an seine Spieler vor der Partie am Montag (20.30 Uhr/Sky) erscheint also denkbar einfach. Und ist, ohne die passende Einstellung, doch so schwer umzusetzen. „Daher müssen wir mental von der ersten Minute an voll da sein“, sagt er. „Wir müssen einfach wissen, was uns erwartet, und an unsere Leistungsgrenze gehen.“
Aber was erwartet Fortuna denn nun in Braunschweig? Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass es vor allem darum gehen wird, den Kampf, den der Aufsteiger liefern wird, anzunehmen. Und natürlich wird es auch darauf ankommen, dass die Offensive erneut in der Lage ist, viele Chancen zu kreieren. Sattelfest ist die Abwehr des Gegners nämlich keineswegs. Braunschweig stellt die zweitschlechteste Defensive der Liga (32 Gegentore).
Rösler hebt aber mahnend den Finger. „Braunschweig gibt nie auf. Die haben eine super Mentalität.“ Laut des 52-Jährigen sei zudem wichtig, Stoßstürmer Nick Proschwitz in den Griff zu bekommen. „Er ist ein Zielspieler, der für jede Mannschaft gefährlich werden kann. Wir müssen deshalb die Ball-Zufuhr an ihn unterbinden und sowohl mit als auch gegen den Ball höchst konzentriert sein.“
Bleibt also noch das alte Lied: die konstante Inkonstanz. Gegen Paderborn zeigte Fortuna erneut, dass sie es noch nicht schafft, ihr Spiel über die volle Distanz durchzuziehen. Rösler arbeitet daher mit seinem Trainerteam an Lösungen, sagt aber auch, dass es gegen einen „Gegner wie Paderborn ganz normal ist, mal die Oberhand zu verlieren. Genau dann muss man sich aber als Mannschaft stabilisieren. Und das ist uns im letzten Spiel nicht gelungen“.
Taktische Stabilität ist daher Trumpf. Dafür braucht es aber sowohl die physische als auch die psychische Frische der
Spieler.
Besonders während des Mammutprogramms im Januar, in dem die Düsseldorfer sechs Spiele absolvieren, ist eine gewisse Rotation also unerlässlich. Gut möglich also, dass Spieler wie Kelvin Ofori, Emmanuel Iyoha oder Dawid Kownacki ihre Chance bekommen. Rösler erwartet, dass sie sich im Training aufdrängen. „Sie müssen um die Plätze kämpfen und sich anbieten.“ Drei Spieler können diese Forderung vorerst nicht in die Tat umsetzen. Jean Zimmer plagt sich mit einer Muskelverhärtung, und Shinta Appelkamp laboriert weiterhin an einer Zerrung im Oberschenkel. Zumindest für Zweiteren kommt ein Einsatz am Montag wohl noch zu früh. Definitiv fehlen wird Jakub Piotrowski. Er hat sich mit dem Coronavirus infiziert und kann weiterhin nicht belastet werden.