Fortuna Düsseldorf Fortuna: Erhält Schauerte eine Chance?

In Sachen Einsatz ist Fortunas Verteidiger Vorbild. Fraglich, ob das für neuen Vertrag reicht.

Julian Schauerte (links) zählte in Darmstadt zu den stärksten Akteuren der Fortuna, musste aber Gelb-Rot gefährdet zur Pause in der Kabine bleiben.

Über seine Leistungen und sein Potenzial können die Fans sicherlich streiten. Wenn es aber um die Einsatzfreude und Kampfbereitschaft von Julian Schauerte geht, gibt es keinen Zweifel. „Schaui“ kämpft bis zum Umfallen. So hat sich das Bild nach den jüngsten Spielen ein wenig gedreht. Das lag nicht nur an Julian Schauerte selbst, sondern auch an der Leistung seines internen Konkurrenten Jean Zimmer, der gerade in Heidenheim einen schwarzen Tag erwischt hatte. So könnte am Sonntag im Spiel gegen Ingolstadt Julian Schauerte wieder gefragt sein, auch weil sich inzwischen viele Fans für seine Rückkehr in die Mannschaft ausgesprochen haben. „Wir wollten in Heidenheim etwas offensiver auftreten. Ich denke, da war es die richtige Aufstellung“, sagt der 30-Jährige in seiner ihm eigenen Bescheidenheit. „Jetzt müssen wir alles reinschmeißen und den Bock wieder umstoßen. Ich glaube, das bekommen wir hin.“ Eine Forderung, dass er jetzt aber spielen müsse, ist aus dem Mund des Abwehrspielers nicht zu hören. „Ich habe das jetzt nicht so direkt mitbekommen, dass mein Einsatz von außen gefordert wird“, sagt Schauerte. „Das ehrt mich, aber letztlich zählen die Trainingseindrücke und die Vorstellung des Trainers.“

Schauerte sieht aber auch, dass Friedhelm Funkel das Training unter der Woche deutlich angezogen hat, um die Bereitschaft zu fördern, aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen.

Doch nicht nur die Leidenschaft ist in Schauertes Augen wichtig. „Nervosität habe ich zuletzt nicht gesehen, dafür aber mangelnde Kaltschnäuzigkeit und Effektivität“, sagt Fortunas Verteidiger. „Dahin müssen wir wieder kommen und auch positiv bleiben.“ Er und seine Mannschaft wollen wohl auch der These des Trainers widersprechen, dass die Fortuna nicht besser sei als die anderen 17 Mannschaften der Liga. „Wir wollen zeigen, was wir können und beweisen, dass wir zu Recht da oben stehen.“

Viele Gelegenheiten dies zu tun, hat Julian Schauerte nicht mehr. Sein Vertrag läuft aus. Und es sieht nicht so aus, als würde der Verein noch auf ihn zwecks Vertragsverlängerung ansprechen. „Ich habe immer betont, dass ich mich wohl fühle und mir vorstellen kann zu bleiben“, sagt Schauerte. „Aber wir haben jetzt entscheidende Wochen vor uns, und da steht das Schicksal des Vereins an oberster Stelle.“ Auch deshalb würde sich Schauerte freuen, wenn er am Sonntag von Beginn an eine Chance erhält, selbst zu zeigen, was er kann.