Spiel gegen Dortmund Fortuna erlebt einen kompletten Systemabsturz

Dortmund · Die zweite Halbzeit im Westfalenstadion wird für die Düsseldorfer zum Desaster.

Die pure Enttäuschung: Düsseldorfs Adam Bodzek, Matthias Zimmermann und Torwart Zack Steffen (v.l.) nach dem fünften Gegentor.

Foto: dpa/David Inderlied

Der Großteil der Düsseldorfer Spieler ließ nach dem Schlusspfiff die Köpfe hängen. Enttäuschung, Fassungslosigkeit und Wut herrschten im Lager der Fortuna nach der höchsten Saisonniederlage gegen Borussia Dortmund. „Das ist eine Abfuhr, die wir in der momentanen Lage nicht unbedingt gebrauchen können“, ordnete Sportvorstand Lutz Pfannenstiel als einer der Ersten das Geschehen im Westfalenstadion ein.

Vor allem die Art und Weise, wie dieses 0:5 gegen entfesselnd aufspielende Dortmunder zustande kam, dürfte nicht nur Pfannenstiel Sorgenfalten bereitet haben. Denn nach einer weitestgehend ordentlichen ersten Hälfte, in denen die beiden Ketten der Düsseldorfer eng zusammenstanden und der ersten Angriffswelle des BVB noch standhielten, verloren die Gäste mit Beginn der zweiten 45 Minuten komplett den Faden. Ein totaler Systemabsturz in allen Mannschaftsteilen war die Folge. „Heute haben wir Lehrgeld bezahlt – das muss man ganz klar sagen“, sagte Innenverteidiger André Hoffmann. „Gefühlt wurde jeder Ball, den wir in der zweiten Halbzeit verloren haben, zu einer Dortmunder Chance.“ Der 26-Jährige leitete mit einem unnötigen Fehlpass das 0:2 durch Thorgan Hazard ein (58.), das seinen Trainer Friedhelm Funkel am Spielfeldrand sichtlich in Rage brachte. „Das war ein unnötiges Tor“, befand er.

Anschließend hatten Dortmunds Hochgeschwindigkeitsfußballer um Marco Reus und Jadon Sancho leichtes Spiel mit der bröckelnden und behäbigen Gäste-Abwehr. Bezeichnend, dass sich dieses Duo vor dem 3:0 problemlos den Ball zuspielen konnte, während fünf Düsseldorfer im Strafraum nur zusahen. Gegen dieses Tempo und Präzision im Passspiel fanden die Rot-Weißen einfach kein Mittel. „Dortmund war so ballsicher, der Ball zirkulierte so flüssig durch die Reihen, dass wir gar nicht in die Zweikämpfe gekommen sind“, monierte Pfannenstiel.

Für die Funkel-Elf muss es nun darum gehen, diese Klatsche so schnell wie möglich abzuhaken, schließlich wartet am Samstag (18.30 Uhr) mit RB Leipzig der nächste Hochkaräter. „Ich bin überzeugt, dass wir gegen Leipzig schon ein anderes Gesicht zeigen und unser Tor deutlich mehr verteidigen werden als das heute der Fall war“, sagte Hoffmann. Nun müssen den Worten auch Taten folgen.