Fortuna Düsseldorf Fortunas Feier ohne großes Getöse
Düsseldorf · Nach dem Spiel gegen die Bayern stoßen Spieler und Mitarbeiter auf den Klassenerhalt an. Überschwänglich wird es dabei nicht.
Vielleicht lag es schlicht an der 1:4-Heimniederlage gegen den FC Bayern München wenige Stunden zuvor. Möglicherweise waren Spieler und Trainerteam von Fortuna Düsseldorf aber auch ob der Ereignisse hinter den eigenen Kulissen um den scheidenden Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer ein Stück weit beeinflusst. Die Stimmung im Szene-Club „Ufer 8“ am Sonntagabend war jedenfalls nicht allzu überschwänglich als der vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelte Aufsteiger den vorzeitigen Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga zelebrierte. Der große Fortuna-Feiertag fühlte sich nicht wie einer an.
„Jetzt haben wir ein bisschen gefeiert, aber ab morgen geht es weiter. Schließlich haben wir noch fünf Spiele“, sagte Matthias Zimmermann. Jener Satz des Verteidigers darf sicherlich als Zeichen der guten Arbeitsmoral und des sportlichen Eifers einer Mannschaft verstanden werden, deren Optimismus, das selbstgesteckte Ziel erreichen zu können, von vielen Experten im vergangenen August mit einem abfälligen Lächeln quittiert wurde. Vielleicht auch deshalb war in den Augen der Fortuna-Profis eine gewisse Portion Stolz zu erkennen, als sie darauf das eine oder andere Bier genossen.
Dass es gegen die Bayern nicht zu einer Wiederholung des kleinen 3:3-Wunders aus der Hinrunde kam, hatten die Anhänger ihrer Fortuna bereits mit Abpfiff der Partie am Sonntagnachmittag vergeben. Dafür war der Tabellenführer aus München einfach zu stark. In den von Zimmermann angesprochenen fünf Spielen bis zum Saisonende möchte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nun das Bestmögliche herausholen und mindestens die 40-Punkte-Marke knacken, zu der aktuell noch drei Zähler fehlen.
Die vergangenen Tagen geben den Skeptikern neues „Futter“
Die Skeptiker im Fortuna-Lager werden sich angesichts der jüngsten Entwicklungen sowie der Transfergerüchte in diesen Tagen die Frage stellen, ob die „launische Diva“ ihren Höhepunkt nun erreicht habe und es fortan wieder bergab zu gehen droht. Einerseits bleibt abzuwarten, ob im Hintergrund des Klubs tatsächlich wieder Ruhe einkehrt, nachdem die Grabenkämpfe für viel Unmut sorgten. Andererseits gibt es vermehrt Anzeichen dafür, dass nicht nur die Leistungsträger unter den Leihspielern am Saisonende nicht zu halten sind. Ein Abgang von Innenverteidiger Kaan Ayhan gilt als wahrscheinlich, für Benito Raman sollen von ausländischen Vereinen Offerten im zweistelligen Millionenbereich vorbereitet werden. Und wenn es renommierte Interessenten für Kevin Stöger gibt, könnte nur noch in diesem Sommer mit einer Ablösesumme Profit gemacht werden.
Klar ist von alledem aber noch nichts. Und dass sich bei Fortuna schnell alles ganz anders entwickeln kann, haben die vergangenen Tage mal wieder eindrucksvoll bewiesen.