Fortuna-Frust in Frankfurt

Im wichtigen Spiel gegen den Abstieg ist Düsseldorf motivations- und hilflos. Selbst Armin Veh hat Mitleid.

Frankfurt. Da hatte selbst Armin Veh Mitleid mit den Gästen. Der Trainer der Frankfurter Eintracht, in Düsseldorf ob der gemeinsamen und konfliktreichen Zweitliga-Vergangenheit verhasst wie kaum ein anderer und beim 4:0-Sieg im Hinspiel verhöhnt, fand anerkennende Worte: „Düsseldorf hat nie aufgegeben, das spricht für diese Mannschaft.“

Und doch: Beim verdienten 3:1-Erfolg der Hessen im Aufsteiger-Duell enttäuschten die Spieler von Norbert Meier über die Maßen. Nichts war da zu sehen, was Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt machen würde. Während Hoffenheim den Abstand als Siebzehnter (2:2 in Bremen) auf zwei Punkte verringerte. Immerhin verpasste es Augsburg mit der 0:2-Niederlage in Freiburg, an der Fortuna vorbei zu ziehen.

Dennoch ist nun sogar der direkte Abstieg für Fortuna möglich. Meier kämpft zwar mit gespielter Lockerheit gegen die Möglichkeit an, dass jemand aus der Mannschaft oder aus dem Verein aufstecken könnte. „Ich lebe das vor. Das ist das Wichtigste, dass hier keiner auch nur einen Millimeter nachlässt“, sagte der Düsseldorfer Trainer. Man müsse sich jetzt „straffen“, um das Ziel Klassenerhalt in den beiden letzten Spielen zu schaffen.

Nach insgesamt zehn Spielen und 13 Auswärtsspielen in Folge ohne Sieg ist schwer daran zu glauben, dass Düsseldorf am Samstag selbst gegen den zuletzt schwächelnden 1. FC Nürnberg die Wende gelingt. „Wir können das nur mit Leidenschaft und Aggressivität erreichen“, sagte Meier. Davon war in Frankfurt freilich wenig zu sehen. Wie so oft benötigten die Fortunen einen Rückstand als Wecksignal. Diesmal schellte es sogar erst nach zwei Gegentoren. Alexander Meier (30.) hatte zur 1:0-Führung gegen eine auf sechs Positionen veränderte Gäste-Elf getroffen. Und Srdjan Lakic erhöhte auf 2:0 (50.) gegen den motivations- und hilflos wirkenden Gegner.

Erst durch die späten Einwechslungen von Stürmer Dani Schahin und Andreas Lambertz kam ein wenig Schwung in die Düsseldorfer Bemühungen. Nach einer feinen Einzelleistung und seinem achten Saisontor gab Schahin seinem Team noch Hoffnung (78.) — die aber verpuffte schnell. „Ich weiß gar nicht, was ich zu diesem Spiel sagen soll“, sagte der beste Torschütze. „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir auch auf die Anderen schauen müssen. Aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben.“

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