Frymuth zur enttäuschenden Leistung der Fortuna: Wir hoffen weiter
Aber auch Fortunas Vorstand vermisst das echte Aufbäumen der Mannschaft.
Düsseldorf. Der nach dem verdienten und ernüchternden 1:3 in Frankfurt sogar drohende Direktabstieg lässt auch Fortunas Präsident Peter Frymuth nicht kalt: „Wir sollten jetzt nicht nur schauen, dass wir Platz 16 vermeiden, sondern müssen vor allem auch den ersten Abstiegsplatz im Blick behalten.“ Auf dem steht die TSG Hoffenheim, gerade zwei Punkte hinter den Fortunen.
Für Frymuth war es daher „ein kleiner Doppelstich“, neben dem 1:3 in Frankfurt vom Hoffenheimer Ausgleich in letzter Minute in Bremen (2:2) zu erfahren. „Das passt dann ins Bild.“ Wobei Frymuth mit der enttäuschenden Leistung der eigenen Mannschaft noch recht gelassen umging. „Unsere Niederlage lag ganz klar an Frankfurt. Der Gegner war heute einfach besser.“
Natürlich habe es da die personellen Umstellungen gegeben. Sechs Positionen hatte Trainer Norbert Meier im Vergleich zu Vorwoche verletzungsbedingt verändern müssen. „Aus Aberglauben habe ich erst auf die gedruckten Aufstellungen geschaut, obwohl ich ja von den drohenden Umstellungen wusste“, sagte Frymuth.
Da musste der Präsident „erst einmal tief durchatmen“, und so ähnlich wird es tatsächlich jedem Fortuna-Fan gegangen sein.
Aber wo war das Aufbäumen von Anfang an? Wo waren die Signale der bisherigen Ersatzspieler, dass sie bisher zu Unrecht draußen gesessen haben? Diese Fragen gingen wohl auch dem Fortuna-Präsidenten durch den Kopf: „Es heißt ja auch nicht, dass man alleine durch die neue Formation schon ein paar Gegentore bekommen muss.“
Die Rückkehr zur Erfolgs-Viererkette des Saisonstarts verhinderte der „steife Nacken“ von Johannes van den Bergh, der sich am Samstagmorgen verletzt abmelden musste. „Man kann von der Tribüne aus schwer beurteilen, wie die Mannschaft das verarbeitet“, sagte Frymuth.
Er wollte aber auch festgehalten wissen, dass trotz verspielten Vorsprungs und drohenden direkten Abstiegs die Hoffnung bleibt: „Die gibt mir alleine die Tatsache, dass noch sechs Punkte zu vergeben sind. Und die Hoffnung ergibt sich immer aus einer Möglichkeit, die nach wie vor da ist“, sagte Fortunas sichtlich enttäuschter Vereinsboss.
Fabian Giefer — hat beim 0:1 Pech, dass der von ihm abgewehrte Schuss von Lakic dann Meier genau vor die Füße springt. Auch beim 0:2 war er dran, aber das reichte nicht.
Tobias Levels — spielte seine Erfahrung aus. Die Eintracht spielte auch fast nur über rechts. Einer der Besseren, beim 1:3 aber zu zögerlich.
Jens Langeneke — hatte zunächst Probleme, reinzufinden. Nicht immer nahe genug am Mann. Er konnte einige gefährliche Situationen entschärfen. Keine schlechte Vorstellung, als Leitfigur noch überfordert.
Stelios Malezas — brachte sich mit einem Fehler selbst die Gelbe Karte ein und des Öfteren durch schwaches Stellungsspiel in Schwierigkeiten.
Juanan — spielte sehr schwach in Hälfte eins und viel besser nach dem Wechsel auf der ungewohnten Position.
Adam Bodzek — ließ ein großes Loch zwischen Offensive und Defensive. Dadurch hingen die Spitzen in der Luft. Ihm fehlten die Anspielstationen.
Oliver Fink — kam schwer ins Spiel und hatte Probleme im Spiel nach vorne. Unnötige Ballverluste bremsten ihn. Oft zu weit hinten postiert.
Genki Omae — hing in der Luft, weil er zu weit vorne agierte und hinter ihm ein riesiges Loch klaffte. Spielte trotz schwacher Leistung durch.
Robbie Kruse — farblos, glücklos und harmlos. Lief viele unnötige Wege und fand auch keine Bindung zu seinen Mitspielern. Wirkte uninteressiert am Geschehen.
Axel Bellinghausen — hatte zunächst Probleme im Wechselspiel links mit Juanan. Nach vorne nicht ganz mit der sonstigen Dynamik. Kämpferisch aber vorbildlich.
Stefan Reisinger — war in der ersten Hälfte offensiv kaum zu sehen. Viel in der Defensive gefordert, ohne da viele Zweikämpfe zu gewinnen.
Dani Schahin — entwickelte nach seiner Einwechslung so etwas wie Initiative.
Andreas Lambertz — versuchte viel, hatte aber kein Glück.
Schiedsrichter Peter Sippel — übersah eine Tätlichkeit an Malezas, sonst fehlerlos.