Fortuna gewinnt in Offenbach
Die Düsseldorfer gewannen mit 2:0 (0:0) und verteidigten damit den dritten Platz, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen berechtigt.
Düsseldorf. Da hatte Fortuna-Trainer Norbert Meier in die Aufstellung eine echte Überraschung eingebaut. Kai Schwertfeger begann beim Fußball-Drittligisten auf der linken Abwehrseite an Stelle von Fabian Hergesell. Ausgerechnet in der "Höhle des Löwen", so hatte es Meier vor dem Spiel bei den Kickers Offenbach selbst ausgedrückt und ausgerechnet nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den VfB Stuttgart II vom Wochenende zuvor.
"In einem so wichtigen Spiel auflaufen zu dürfen, ist natürlich eine Riesensache", sagte Schwertfeger, der seine Sache durchaus ordentlich machte. Und irgendwie wurden Meier und Co. für den Mut belohnt, den aus der Reserve (NRW-Liga) in den Kader berufenen 20-Jährigen aufzustellen. Auch wenn Schwertfeger nichts zu den spielentscheidenden Situationen beitrug, so war er doch Teil einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Denn die Düsseldorfer gewannen mit 2:0 (0:0) und verteidigten damit den dritten Platz, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen berechtigt. Gleichzeitig hielten sie die Offenbacher auf Distanz, die als Fünfter bis auf fünf Zähler an die Fortunen herangerückt waren.Deshalb hatten es die Hessen auch zum "Endspiel um den dritten Platz" erklärt, entsprechend gefährlich war das Duell für die Gäste um Trainer Norbert Meier.
Dass Olivier Caillas trotz seines Patzers von der Vorwoche und Sebastian Heidinger nach den zuletzt guten Leistungen spielen würden, war dagegen eher zu erwarten. Und die nächste Überraschung produzierte das Spiel selbst. Ausgerechnet der Ex-Offenbacher Stephan Sieger verletzte sich bei einem von ihm begangenen Foul am rechten Knie und musste drei Minuten später ausgewechselt werden (10.).
So bekam Claus Costa sozusagen eine Chance von Beginn an im zentralen defensiven Mittelfeld. Bitter für Sieger, für den es die erste Rückkehr auf den Bieberer Berg war, nachdem er im vergangenen Sommer nach vier Jahren in Offenbach zur Fortuna gewechselt war. "Wenigstens haben wir am Ende gewonnen", sagte der betrübt vom Feld schleichende Sieger.Er war schon nicht mehr dabei, als Offenbachs Sebastian Becker die erste nennenswerte Szene des Spiels produzierte.
Sein 21-Meter-Freistoß strich über die Mauer und knapp am Torwinkel vorbei (14.). Das war das Startsignal für die Gastgeber, die nach und nach das Heft des Handelns in die Hand nahmen und die Fortuna in deren eigene Hälfte drückten. Bei den wenigen guten Kickers-Chancen blieb aber mit Glück und Geschick der Fortuna-Verteidiger ein zählbares Ergebnis aus. Zumal bei beiden Teams die Angst vor einem vielleicht entscheidenden Fehler klar zu erkennen war, so dass es ein wenig mitreißendes Duell im Aufstiegskampf der dritten Liga vor der Pause war.
Nach dem Wechsel hatte zunächst Offenbachs Becker bei einem Konter - nach Steilpass des einzigen Kickers-Stürmers Mirnes Mesic - die große Chance, doch sein Flachschuss war keine große Herausforderung für Fortuna-Torwart Michael Melka (47.). Umso überraschender kam die Führung für die Gäste: Sebastian Heidinger war halbrechts in den Strafraum eingedrungen und traf mit dem rechten Fuß zum 1:0 ins Eck (50.).
Nur fünf Minuten später legten die Düsseldorfer einen drauf: Nach einer Ecke ließ Jens Langeneke die Kugel durch, und zwischen den verwirrt wirkenden Offenbachern schob Ranisav Jovanovic sie zum 2:0 über die Linie (55.).Zweites Chance, zweites Tor, und nicht nur in der 59. Minute hätte Olivier Caillas alles klar machen müssen.
Doch nach Jovanovic-Querpass stand er zwar frei am Fünfmeterraum, schob den Ball aber zu schwach Richtung Tor. Zwei weitere Großchancen von Caillas später war der Fortuna-Sieg im Sack, kam auch aufgrund Offenbacher Nachlassens nicht mehr in Gefahr, und nächsten Sonntag gegen Tabellenführer Union Berlin rückt die angepeilte 25 000-Zuschauermarke in greifbare Nähe.