Fortuna nur 1:1 gegen den VfB Stuttgart II
Düsseldorf. Fortunas Olivier Caillas hatte am Samstagnachmittag seinen ganz großen Auftritt. Allerdings nicht auf dem Fußballrasen in der Düsseldorfer Arena. Sein Torjubel zierte das doppelseitige Poster in der Stadionzeitung.
Aber Trainer Norbert Meier hatte das wahrgemacht, was nach dem 1:0 bei Bayern München II zu vermuten war.
Torschütze Sebastian Heidinger durfte erneut von Beginn an ran, nachdem er den Gelb-gesperrten Caillas bereits am Mittwoch ersetzt hatte. Und auch Marco Christ fand sich nach abgelaufener Sperre auf der Ersatzbank wieder, somit schickte Meier die selbe Mannschaft zum Drittliga-Duell mit dem VfB Stuttgart II ins Rennen wie vier Tage im Münchener Stadion an der Grünwalder Straße.
Als ob die Gastgeber den Schwung aus der Schlussphase München mitgebracht hatten, beackerten sie auch zunächst Heidingers linke Seite. Was vor 10 010 Zuschauern zu einer umstrittenen Szene führte: Bekim Kastrati war über die linke Seite in den Strafraum eingedrungen, David Pisot lief ihm von hinten in die Hacken (4.).
Doch der durchaus berechtigte Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Babak Rafati blieb aus. Zehn Minuten später pfiff Rafati nach einem Foul an Kastrati - allerdings 22 Meter vor dem Stuttgarter Tor. Heidinger zirkelte den Ball über die Mauer, Stuttgarts Torwart Sven Ulreich lenkte ihn mit einer Hand zur Ecke (14.). Allerdings verpuffte der Schwung mit der 20. Minute.
Plötzlich ließen die Fortunen ihren Gegenspielern etliche freie Räume, so dass die Schwaben ihrerseits ihre Kombinationsfreude unter Beweis stellen konnten. Mit Erreichen der Strafraumgrenze war es aber vorbei mit der Herrlichkeit.
Und da auf der anderen Seite die Fortunen irgendwie den Offensivbetrieb eingestellt zu haben schienen, machte sich unter den etwa 10 000 Zuschauern gähnende Langeweile breit. Offenbar hatte das Stuttgarts Torwart Sven Ulreich wohl zu einem kleinen Nickerchen verführt. Der Schlussmann kam bei einer hohen Flanke von Heidinger bis zum Elfmeterpunkt raus, verpasste aber kläglich den Ball, und Kastrati köpfte vor seinen Händen zum 1:0 ins Tor (38.).
Nach der Pause sorgte Mannschaftskapitän Andreas Lambertz für den ersten Höhepunkt: Steil geschickt tauchte er im Strafraum auf, schob die Kubel aber etwas kläglich vorbei (53.). Daraufhin machte sich wieder die bereits erwähnte Langeweile breit, allerdings waren die Stuttgarter auch an Harmlosigkeit kaum zu überbieten.
So konnten sie nicht den dicken Schnitzer von Fortuna-Torwart Michael Melka ausnutzen, der einen Eckball unterlief und damit ein kleines Chaos im Strafraum auslöste (66.). Auf der anderen Seite nutzte der eingewechselte Axel Lawarée den Schnitzer von VfB-Verteidiger Marco Pischorn nicht, der unter einer hohen Flanke her sprang.
Doch mit seinem 18-m-Schuss hatte Ulreich keine Mühe (72.). Angesichts der Harmlosigkeit war es daher umso überraschender, dass die Stuttgarter durch Clemens Walch zum Ausgleich kamen (83.). Ausgerechnet als nach Marco Christ auch Olivier Caillas eingewechselt worden war.
Und die Enttäuschung für Fortuna war perfekt, weil danach nichts mehr ging. Und die Fortuna zwei ganz wichtige Punkte verliert.