Fortuna Düsseldorf Fortuna hat gegen Leipzig keine Chance
Düsseldorf · Läuferisch und kämpferisch war das Team von Friedhelm Funkel nicht auf der Höhe. Der frühe Rückstand war Gift für die Bemühungen gegen diesen Gegner.
Jetzt sind die Fortunen wieder auf dem Boden der Realitäten angekommen. Die 0:4-Niederlage, die leicht noch hätte höher ausfallen können, hat gezeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, wie es Trainer Friedhelm Funkel nach dem Spiel ausdrückte. RB Leipzig war in allen Belangen besser und hat völlig verdient das Spiel für sich entschieden. „Es spielte dem Gegner natürlich in die Karten, dass das 0:1 so früh gefallen ist“, sagte Fortunas Cheftrainer. Daraus einen Vorwurf an Michael Rensing zu formulieren, wollte Funkel nicht. „Alle haben schlecht gespielt“, sagte er. „Und wir müssen daraus unsere Lehren ziehen.“
Die Enttäuschung bei den Spielern drehte sich auch gar nicht so sehr um die Höhe der Niederlage. Es ging ihnen mehr um die Leistung und die Einstellung. „Irgendwie haben wir heute unsere Kampfkraft und Leidenschaft nicht so auf den Platz bringen können“, erklärte Kapitän Oliver Fink. Ob es nur mit dem frühen 0:1 zu tun hatte, wollte Fink nicht sagen. „Aber man kann gegen eine solche Mannschaft, die nach 16 Minuten 3:0 führt, nicht mal eben so wieder herankommen.“
Michael Rensing räumt seine schlechte Leitung ein
Das Team von Rolf Rangnick legte ein hohes Tempo vor und konnte an die gute Leistung gegen Dortmund (trotz Niederlage) anknüpfen. Und die Fortuna konnte das ungeheure Tempo einfach nicht mitgehen. Wenn dann mal der Ball gewonnen war, hatten ihn die Gäste mit Überzahl in Ballnähe sofort zurückerobert. Fortuna war läuferisch nicht auf der Höhe.
„Klar, das war eine bittere Klatsche, die wir uns auch selbst zuzuschreiben haben“,sagte Matthias Zimmermann. „Aber man muss auch die starke Leistung des Gegners anerkennen. Das war schon klasse.“ Die Mannschaft von Friedhelm Funkel kam auch nicht in die Zweikämpfe. Das erste richtige Foul der Fortuna gab es erst weit in der zweiten Hälfte, weil die Gäste einfach zu leichtfüßig und schnell waren. Wenn dann auch einige Spieler in Zweikämpfen oder entscheidenden Stzenen völlig neben sich sind, dann wird es unmöglich gegen eine solche Spitzenmannschaft mithalten zu können.
Das galt auch für Michael Rensing, der einen ganz schwachen Tag erwischt hatte. Doch er stellte sich den Fragen der Journalisten und beantwortete sie ohne Ausflüchte. Er war sich bewusst, dass er keinen guten Tag erwischt hatte. Denn auch beim vierten Gegentor klatschte er den Ball nicht weit genug weg. Doch auch seine Abwehrspieler hatten ihn im Stich gelassen.
Nach vorne ging ganz wenig, weil auch die Offensiv-Zweikämpfe verloren wurden. Eine, vielleicht zwei, Chancen hat sich die Fortuna herausgespielt, so kam es auch nicht zu einem Anschlusstreffer. Und auch der Ruck blieb aus. Das 0:4 war dann der letzte Genickschlag, der das Spiel entschied. Trotzdem feuerten die Fans ihre Mannschaft unverdrossen an. „Nur zusammen werden wir es schaffen“, sagte nicht nur der Trainer.