Herr Suker, Glückwunsch zur Beförderung. Was genau ändert sich für Sie als Junioren-Cheftrainer der Fortuna?
Jugendfußball Es ist wichtig, wieder auf dem Platz zu stehen
Fortuna stellt sich im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) strukturell anders auf. Zwar bleibt auf den Trainerbänken der U 17 (Jens Langeneke), der U 19 (Sinisa Suker) und der U 23 (Nico Michaty) alles beim alten.
Neu ist jedoch der Posten des Junioren-Cheftrainers, der künftig sich von Sinisa Suker bekleidet wird.
Sinisa Suker: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich auch weiterhin der Trainer der U 19 bleibe. Das war für mich ganz wichtig. Ich bin Trainer durch und durch und möchte weiterhin regelmäßig auf dem Trainingsplatz stehen. In meiner neuen Funktion kommen nun ein paar andere Aufgabengebiete hinzu.
Können Sie diese genauer beschreiben?
Suker: Ich widme mich künftig unter anderem der internen Fort- und Weiterbildung gerade unserer hauptamtlichen Trainer. Es geht also vor allem um inhaltliche Dinge und die Nachhaltigkeit in unserer Arbeit im NLZ. Ich bin als Junioren-Cheftrainer also nicht in einer leitenden Funktion und zum Beispiel auch nicht in den Auswahlprozess neuer Trainer involviert.
Haben Sie das Training mit der U 19 wieder aufgenommen und, wenn ja, wie stellt man sich Mannschaftstraining in Corona-Zeiten vor?
Suker: Wir trainieren seit rund eineinhalb Wochen wieder in kleinen Gruppen. Da Zweikämpfe verboten sind, konzentrieren wir uns auf technische Aspekte wie die Ballan- und -Mitnahme, das Dribbling oder den Torschuss. Auch in der Organisation ist vieles anders. Wir dürfen keine Kabine, geschweige denn Duschen benutzen. Die Trainingsbälle und -materialien dürfen auch nur vom Trainer getragen werden und müssen nach dem Training desinfiziert werden. Aber es ist trotzdem wichtig, dass wir wieder auf dem Platz stehen. Die Jungs waren ja zwei bis drei Monate raus.
Wie traurig sind Sie darüber, dass die Junioren-Bundesliga nicht fortgesetzt wird, nachdem ihr Team in dieser Spielzeit so überzeugt hat?
Suker: Rein aus sportlicher Sicht ist es natürlich schade. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sich die Jungs in dieser Saison auch in ihrer Persönlichkeit überragend entwickelt haben. Ich habe es inzwischen mit echten Männern zu tun. Eine solche Mannschaft abzugeben, fällt natürlich schwer. Aber so ist nun mal der Lauf der Dinge.
Haben Sie Bedenken, dass die Talente während der Corona-Pandemie wegen des eingeschränkten Übungsbetriebs zu viel verpassen?
Suker: Nein, diese Sorge habe ich nicht, zumal es im Sport ja aufgrund von Verletzungen ohnehin immer mal dazu kommen kann, dass man über einen längeren Zeitraum zur Tatenlosigkeit gezwungen ist. Abgesehen davon hat man aber auch in dieser Zeit genug Möglichkeiten, sowohl etwas für die Schule als auch für den Sport zu tun. Meine Spieler konnten zum Beispiel gerade im athletischen Bereich arbeiten und hatten noch Gelegenheit, um Hausaufgaben zu machen oder sich auf das Abitur vorzubereiten. In solchen Phasen erkennt man jetzt auch, wer diesen Antrieb und die Disziplin hat. Das sind Dinge, die man mitbringen muss, wenn man Profi werden will.