Fortunas Re-Start in die Bundesliga Enttäuschung für Fortuna: Keine Stimmung - keine Tore

Düsseldorf · Fortuna hat erneut eine große Chance ausgelassen, den Rückstand auf das rettende Ufer zu verkürzen. Vor Geisterkulisse reichte es nur zu einem 0:0 gegen den Tabellenletzten, SC Paderborn. Dabei scheiterten die Düsseldorfer viermal an Pfosten und Latte.

Nicht gänzlich zufrieden waren die beiden Cheftrainer Uwe Rösler (r.) und Steffen Baumgart mit dem Ergebnis und der Leistung ihrer Mannschaften.

Foto: dpa/Sascha Schuermann

Einen Fußball-Hochgenuss gab es beim Spiel des Tabellen-16. gegen den Letzten nach der Corona-Zwangspause sicherlich nicht. Dazu fehlten unter anderem Stimmung, Ballgefühl und zwei eingespielte Teams. Am Ende blieb es bei einem 0:0, obwohl die Fortuna eindeutig die besseren Chancen hatte. Erneut hat die Mannschaft von Uwe Rösler damit eine Möglichkeit vergeben, den Rückstand zum rettenden Ufer zu verkleinern.

Natürlich waren die Fans gespannt, wie Fortunas Trainer Uwe Rösler seine Mannschaft nach der langen Pause aufstellen würde. Er setzte auf eine Dreierkette mit Niko Gießelmann auf der linken Seite, abgesichert durch den vor ihm spielenden Markus Suttner. Im Mittelfeld fehlte Vizekapitän Adam Bodzek, für ihn sprang Marcel Sobottka ein. Die eigentliche Überraschung gab es im Angriff, in Rösler auf nur eine Spitze setzte. Kenan Karaman bekam gegenüber Rouwen Hennings den Vorzug.

Fortuna-Geisterspiel: So leer war es rund um die Arena und in der Stadt
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So leer war es beim Fortuna-Geisterspiel rund um die Arena und in der Stadt

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Foto: Christian Herrendorf

Mit Kaan Ayhan als Fortuna-Kapitän ging es dann in gespenstischer Atmosphäre um 15.30 Uhr wieder in den Bundesliga-Alltag, wenn man das noch so nennen kann. Die Gäste begannen offensiv und versuchten die Fortuna mit Pressing zu Fehlern zu zwingen. Doch die Gastgeber übernahmen die Kontrolle und griffen ebenfalls den Gegner bei dessen Aufbauversuchen früh auf dem rutschigen Rasen an.

Wie zu erwarten war, fehlte auf beiden Seiten zunächst die Präzision im Spielaufbau. Dafür gab es eine Vielzahl von Zweikämpfen. Nach einer knappen halben Stunde kamen die Fortunen zu ihrer ersten Chance. Der schön von Valon Berisha frei gespielte Matthias Zimmermann brauchte aber zu lange, um abzuschließen. Etwas besser machte es Berisha dann selbst, als er mit einer abgefälschten Volleyabnahme (17.) nach einer Maßflanke von Suttner den linken Innenpfosten traf.

Danach gab es erst einmal Leerlauf auf beiden Seiten, da Tempo und Risiko von beiden Teams nicht gerade hochhalten wurden. Ein Kopfball vom inzwischen gelb-verwarnten Kaan Ayhan an den Außenpfosten war da noch die gefährlichste Aktion.

Während Ex-Fortune Marlon Ritter für die Paderborner zur Pause ins Spiel kam, wechselte die Fortuna, trotz der Möglichkeit, erstmals fünf neue Spieler bringen zu können, nicht aus. An dem Geschehen auf dem Rasen änderte sich zunächst wenig, obwohl sich die Spieler an die eigenartige Atmosphäre in der Arena gewöhnt haben sollten. Zu selten waren zwingende Aktionen zu sehen, der Spielfluss wurde immer wieder durch Ungenauigkeiten oder Fouls unterbrochen. Es wurde deutlich, dass die Paderborner nun mehr investierten, um ihre Chance zu suchen. Währenddessen hatten die Fortunen nicht mehr die Kontrolle über dieses Spiel, und auch der Spielaufbau wurde zu langsam angelegt, so dass der Gegner keine großen Probleme mit den Angriffen der Düsseldorfer hatte. Und auch die Flanken kamen, wenn dann mal eine unterwegs war, meist zu kurz. Immerhin brannte hinten wenig an.

Mit der Einwechslung von Rouwen Hennings stellte Trainer Uwe Rösler nicht nur taktisch um, sondern er wollte auch ein Signal setzen, um seine Mannschaft wieder etwas offensiver auszurichten. Und das schien zu funktionieren. Nach einer Gießelmann-Flanke traf Valon Berisha das zweite Mal Aluminium (66.) diesmal per Kopf.

Fortuna profitierte davon, dass in Erik Thommy nun ein echter Flügelspieler für mehr Gefahr von außen sorgte. Es schien auch so, als würde den Gästen ein wenig die Luft auszugehen.Doch die Fortuna konnte das nicht nutzen, auch weil die Gäste mehrere frische Spieler brachten. Und Fortuna hatte an diesem Tag auch nicht das Glück. Der eingewechselte Steven Skryzbski traf in der 81. Minute zum vierten Mal für Fortuna nur das Aluminium.

Es fehlte nun die Unterstützung von den Rängen, um noch einem alle Kräfte zu mobilisieren und das Tor zu erzwingen. So blieb es letztlich bei einem enttäuschenden 0:0, das keinem der beiden Mannschaften weiterhilft.

Aufstellungen:

Fortuna: Kastenmeier - Ayhan, Hoffmann, Gießelmann - Zimmermann, Sobottka (69.Bodzek), Stöger, Suttner (61. Hennings) - Berisha (69. Morales), Thommy - Karaman (79. Skrzybski)

Kader Fortuna: Rensing - Jörgensen, Zimmer, Pledl, Ofori

SC Paderborn: Zingerle - Dräger, Hünemeier, Schönlau, Collins - Vasiliadis, Gjasula (46. Ritter) - Pröger (73. Zolinski), Jastrzembski (64. Holtmann), Antwi-Adjei (88. Evans) - Srbeny (73. Sabiri)

Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück)

Zuschauer: 309

Tore: -

Gelbe Karten: Ayhan (10.), Karaman (3.) / Gjasula, Hünemeier

Spielnote: 4-

Beste Spieler: Thommy / Zingerle

Spielfazit: Fortuna vergab die wenigen Chancen, um einen wichtigen Sieg einzufahren. Es fehlte letztlich der letzte Biss, um den Sieg zu erzwingen. Und letztlich hatte das Rösler-Team noch Glück, dass nicht kurz vor Schluss aus der einzig guten Möglichkeit der Siegtreffer der Gäste fiel.

Stimmen:

„Wenn man sieht, dass fast jeder unserer Spieler den Pfosten getroffen hat, war das schon Pech heute. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Über meinen Pfosten-Kopfball habe ich mich sehr geärgert. Die zehnte Gelbe Karte war da weniger wichtig, überrascht hat sie mich jetzt nicht, auch wenn ich sie gerne noch etwas herausgezögert hätte.“

Kaan Ayhan, Kapitän der Fortuna

„Für mich war das natürlich eine Umstellung auf dem Rasen. Aber letztlich haben wir uns auf den Fußball und elf gegen elf konzentriert. Den Punkt nehmen wir gerne mit, auch wenn wir zum Schluzss noch zwei mehr hätten mitnehmen können.“

Uwe Hünemeier, Sc Paderborn

„Man hat gemerkt, dass beide Mannschaft lange kein ernsthaftes Spiel mehr hatten. Insgesamt geht das Remis in Ordnung. Wir müssen uns jetzt von Spiel zu Spiel steigern.“

Steffen Baumgart, Trainer der Paderborner