Fortuna macht jetzt richtig Spaß
Nach dem Spiel in Darmstadt gibt es eine Reihe von Dingen, die viel Hoffnung machen.
Düsseldorf. Manager Helmut Schulte hat es tatsächlich gefunden: das Haar in der Fortuna-Suppe. „Ich habe ein paar Sachen gesehen, die nicht in Ordnung waren. Aber das besprechen wir intern“, sagte Schulte nach dem begeisternden 4:1 des Fußball-Zweitligisten beim SV Darmstadt. Möglicherweise stimmt das, vielleicht ist Schultes Aussage aber auch dem Vorhaben geschuldet, nur nicht abzuheben angesichts des aktuellen Laufs. Tatsächlich gibt es eine Menge Dinge, die den Fortunen und ihren Fans gerade viel Freude bereiten:
Rund zwei Wochen wird sich der Stand der 2. Liga dank der Länderspielpause nicht verändern. „Das war schon ein gutes Timing von uns“, sagt Linksverteidiger Lukas Schmitz. Die Fortuna hat sich langsam oben rangekämpft, hat spätestens mit dem Sieg in Darmstadt den direkten Kontakt zur Spitze hergestellt und mit 18 erzielten Treffern neben Heidenheim die bisher beste Ausbeute. So lässt es sich sehr selbstbewusst in den Montagskracher gegen den FC St. Pauli gehen (20. Okt., 20.15 Uhr). Und noch etwas: Die Abstiegsplätze sind acht Punkte entfernt.
Der Dreierpack von Joel Pohjanpalo war ein herausragender Höhepunkt der neuen Fortuna-Sturmstärke. Der Finne hat in vier Spielen in Folge getroffen und jetzt schon sechs Saisontore auf dem Konto. Charly Benschop ließ sich nicht lumpen und schraubte mit seinem wichtigen Treffer zum 3:1 in Darmstadt sein Konto ebenfalls auf sechs Treffer. Eine Stammplatz-Garantie bedeute das aber für beide nicht, betont Fortunatrainer Oliver Reck: „Wir haben noch mehr Stürmer.
Auch ein Jimmy Hoffer wird wieder wichtige Tore für uns machen. Das kann in der übernächsten Woche schon wieder passieren.“ Der Österreicher hat bereits vier Saisontore auf dem Konto, gemeinsam haben die Stürmer 16 der 18 Fortunatore erzielt.
In dieser Saison ist die Fortuna in fremden Stadien noch ohne Niederlage, führt mit drei Siegen und zwei Remis die „Auswärtstabelle“ an. Trainer Oliver Reck kennt das Gefühl einer Auswärtsniederlage noch gar nicht, seit er die Verantwortung hat. Die bisher letzte Pleite in der 2. Liga außerhalb der Arena gab es im März: ein 1:4 in Fürth. Danach folgten acht Auswärtsspiele ohne Niederlage — das peinliche Pokal-Aus bei Viertligist Würzburg mal außen vor gelassen.
„Regisseur“ Michael Liendl oder Rechtsverteidiger Julian Schauerte waren in Darmstadt eher unauffälliger als zuletzt, dafür sprangen Axel Bellinghausen, Lukas Schmitz und Sergio Pinto als Vorlagengeber ein. Weil Adam Bodzek Gelb-Rot gefährdet war, ersetzte ihn Bruno Soares in der Innenverteidigung nahtlos. „Wir haben einen ausgewogenen Kader, der viele Möglichkeiten hergibt“, sagt Trainer Oliver Reck.
Der Fehlstart in die Saison ist längst vergessen, die Fortunen wollen weiter auf der Erfolgswelle schwimmen. Auch Trainer Reck scheint mit dem Erreichten (noch) nicht zufrieden: „Ich hätte gerne am Ende noch mehr Tore in Darmstadt für uns gesehen, aber das wäre wohl des Guten zu viel gewesen.“ Marschroute des Vereins sei es gewesen, oben mitzumischen. „Diese Aufgabe haben wir erfüllt, und jetzt wollen wir die Mannschaft weiterentwickeln. Das ist mein Auftrag.“