Fortuna Düsseldorf Fortuna nimmt Favoritenrolle an

In der ersten Runde des DFB-Pokals bei Hansa Rostock möchte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel ein konzentriertes Team erleben. Viele Änderungen gibt es wohl nicht.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Alle Jahre wieder ist es das Duell Groß gegen Klein, wenn die erste Hauptrunde im DFB-Pokal ansteht. An diesem Wochenende träumen die Fußballfans aus Orten wie Hauenstein in der Pfalz oder Drochtersen in Niedersachsen wieder von der Überraschung gegen einen renommierten Club. Zwischen der Fortuna und Hansa Rostock sind die Unterschiede in Sachen Ligazugehörigkeit und Bekanntheitsgrad allerdings deutlich geringer. Trotzdem hat der Zweitligist, der zum Drittligisten an die Ostsee reist, am Samstag (18.30 Uhr, Ostseestadion) etwas im Reisegepäck, was Friedhelm Funkel und sein Team in der noch jungen Saison bislang nicht dabei hatten: die Favoritenrolle. „Als höherklassiger Verein bist du favorisiert. Diese Rolle können wir nicht wegschieben“, sagt Fortunas Trainer.

Nach dem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart hat der 62-Jährige bei seiner Mannschaft eine gesunde Lockerheit ausgemacht. Gleichzeitig seien die Spieler aber konzentriert und fokussiert auf die anstehende Aufgabe in dem Wettbewerb, bei dem ihr Cheftrainer bereits zwei Mal im Endspiel stand. „Ich kann mich noch an jedes Spiel der jeweiligen Jahre mit Duisburg und Frankfurt erinnern“, berichtet Funkel. „Leider hieß der Gegner im Finale immer Bayern München.“ Für das Duell in Rostock wünscht er sich, dass seine Profis im Kollektiv das umsetzen, „was in ihnen steckt. Nur dann können wir erfolgreich sein.“

Noch wertvoller als ohnehin bei den anderen Gegnern könnten die Tipps von Uwe Klein sein. Der Scout der Fortuna war zuletzt als Sportdirektor bei Hansa tätig und kennt die Mannschaft von Trainer Christian Brand bestens. „Rostock wird ähnlich eingestellt sein, wie wir gegen Stuttgart“, vermutet Funkel. „Wir müssen Geduld aufbringen und dürfen den Gegner nicht zu Kontern einladen. Zudem werden uns die Beobachtungen von Uwe weiterhelfen. Entscheidend ist aber die Umsetzung.“

Eine große Rotation in der Startformation schließt Funkel grundsätzlich aus: „Das Team nach einem Sieg unverändert zu lassen, ist für mich kein Argument. Aber ich werde die Mannschaft sicher nicht auf fünf, sechs oder sieben Positionen verändern. Ein oder zwei Änderungen sind denkbar.“ Wettbewerbsbezogen werden die Personalentscheidungen nicht sein. Vielmehr hinge dies wie in jedem Ligaspiel vom Gegner und dessen zu erwartender Ausrichtung ab. Denkbar ist, dass Christian Gartner in die Anfangself zurückkehrt und Ihlas Bebou wieder auf die offensive rechte Außenbahn rückt. Dann könnte Emmanuel Iyoha wie in Sandhausen als Sturmspitze beginnen.

Für Funkel besteht nach den Trainingseindrücken der vergangenen Tage kein Grund, einen besonderen Appell an das Team zu richten, damit Hansa nicht unterschätzt wird. „Die Spieler wissen, dass sie an ihre Grenzen gehen müssen. Wir müssen den Fight annehmen.“ Warnungen gebe es genug, Siege von unterklassigen Clubs kämen immer häufiger vor: „Überraschungen sind immer möglich in diesem geilen Wettbewerb. Das war früher anders. Von der Athletik und dem fußballerischen Niveau haben die unterklassigen Teams aufgeholt.“ Am Samstag in Rostock soll das aber nicht geschehen: „Mit Losglück kannst du im Pokal auch mal weit kommen. Das wünschen wir uns.“