Fortuna springt auf Platz 2
fussball Nach einem hektischen und harten Spiel besiegt der Drittligist Sandhausen mit 3:2.
Düsseldorf. Das war ein Spiel ganz nach dem Geschmack von Olivier Caillas. Der Mittelfeldspieler der Fortuna tänzelte nach dem 3:2 (1:1) gegen den SV Sandhausen strahlend die Treppe der Arena hinab. Die Stirn zierte weiße Kreide von den Spielfeld-Linien, die Nase blutete noch leicht. Gleich zweimal hatte Schiedsrichter Thorsten Joerend den Fußballer während des Drittliga-Spiels zur Behandlung an die Seitenlinie geschickt. Mannschaftsarzt Ulf Blecker stoppte die Blutung jeweils schnell, so dass sich der 31-Jährige wieder ins Geschehen stürzen konnte wie ein Kind ins Getümmel auf einem übervollen Bolzplatz.
Im Kampf um den Ball und den Sieg schenkten sich Düsseldorfer und Sandhausener über die gesamten 90 Minuten nichts, so dass es zu einem spannenden Spiel kam, dass alles zu bieten hatte - Kampf, Spielwitz und Tore, Hektik, Fouls und Platzverweise, ohne dass es grob unfair geworden wäre. "Diese Giftigkeit und Bissigkeit auf dem Spielfeld ist doch normal im Fußball", sagte Caillas in bester Laune. Schließlich ist der gebürtige Saarländer kein Kind von Traurigkeit, sagt selbst immer, dass er "austeilen und einstecken" kann. Und die blutende Nase? "Ach, nicht schlimm. Hauptsache, wir haben am Ende gewonnen." Auch dank seiner starken Leistung.
Caillas beackerte die linke Seite, sorgte als Linksfuß immer wieder für gute Flanken. Sein Traumpass auf den dann gefoulten Ranisav Jovanovic führte zum Strafstoß, den Jens Langeneke nicht weniger bissig zum 1:1 in die Maschen drosch (38.). Auch das 3:1 lief aus der Abwehr heraus über seine Füße. Und nicht zuletzt sorgte Caillas auch dafür, dass seine Bissigkeit die Mannschaftskollegen jederzeit mitreißen konnte.
Auch die Zuschauer wurden mitgerissen, und die Fortuna-Fans litten wie der Fortuna-Trainer. "Man muss es positiv sehen", sagte Norbert Meier, der den Siegeswillen seiner Spieler lobte, nachdem erneut ein Spiel gedreht werden konnte. Der Fortuna-Trainer bemängelte jedoch die fehlende Cleverness, den Sieg nach dem zwischenzeitlichen 3:1 und numerischer Überlegenheit nicht locker nach Hause gefahren zu haben.
Dass am Ende trotz weiterer guter eigener Möglichkeiten noch um den Sieg gezittert werden musste, sah auch Olivier Caillas kritisch: "Wir haben es versäumt, rechtzeitig nachzulegen. Da hat uns einiges an Kaltschnäuzigkeit gefehlt." Aber das war ihm am Ende ebenso egal wie die immer noch blutverkrustete Nase. Bis zum Spiel am Samstag in Regensburg dürfte auch das wieder vergessen sein.