Fortuna rennt hinter den Spitzenplätzen her
Fußball: Trainer Norbert Meier vermisst die Kaltblütigkeit bei seinen Spielern. Nach der Niederlage steht der Drittligist unter Druck.
Düsseldorf. Auf dem einstündigen Rückflug von München nach Düsseldorf steckten Trainer Norbert Meier und sein Assistent Uwe Klein die Köpfe zusammen. Woran hat es gelegen, dass die Fortunen das Top-Spiel der 3. Fußball-Liga mit 1:2 (0:2) in Unterhaching verloren? An einer schlafmützigen ersten Hälfte beispielsweise, in der die Verwirrung nach einer - von Düsseldorfer Seite - umstrittenen Elfmeter-Entscheidung zum zweiten Gegentor geführt hatte.
Eine viel zu lange Schwächephase, die einem selbst ernannten Aufstiegskandidaten nicht passieren dürfte. Zumal bis zur Pause auch noch zwei oder drei Hachinger Treffer mehr hätten fallen können. Dass die Fortunen in der zweiten Hälfte der wirklich ansehnlichen Begegnung zurück- kamen, brachte letztlich nicht mehr als einen (wertlosen) Gummipunkt. "Wir müssen einfach einen Tick abgebrühter werden", sagte Meier angesichts der Vielzahl von Gelegenheiten, die manchmal fahrlässig bis kläglich vergeben wurden. Vor allem sollte das in Spielen gegen die direkten Konkurrenten nicht in der Masse passieren.
Denn diese Duelle haben die Düsseldorfer bisher nicht gewinnen können. Gegen die zweitplatzierten Paderborner (1:4, 0:0) und gegen die fünftplatzierten Unterhachinger (0:0, 1:2) langte es nur zu je einem Zähler. Gegen Union Berlin (0:1) und Kickers Emden (0:1) sollte es spätestens im Rückspiel besser klappen.
Zumal Paderborn, Berlin und Unterhaching noch ein Spiel mehr auszutragen haben und die Fortuna im Normalfall auf den wohl undankbarsten fünften Platz zurückfallen wird. Der würde am Saisonende nicht einmal die Teilnahme am DFB-Pokal bedeuten, was als Vierter wenigstens ein - allerdings ziemlich bescheidenes - Trostpflaster wäre.
Selbst Erfurt könnte bei sechs Zählern Rückstand und zwei mehr auszutragenden Duellen als derzeitiger Sechster nach jetzigem Stand noch vorbeiziehen, ohne dass Meiers Fortunen etwas aus eigener Kraft dagegen unternehmen könnten. So wurde aus dem vermeintlichen Vorteil, als einziges Spitzenteam neben Emden am Wochenende gespielt zu haben, ein kleiner Nachteil.
Aber die Fortunen wollten "unbedingt spielen", um im Rhythmus zu bleiben. Nun müssen sie beinahe wehrlos ansehen, was die Konkurrenz macht. Am kommenden Samstag (14 Uhr, Arena) ist ein Sieg gegen den SVSandhausen jetzt schon Pflicht, wollen die Fortunen nicht vorentscheidend zurückfallen. "Es ist noch eine lange Strecke, da sind noch einige Spiele zu absolvieren", so Trainer Meier.
Das ist soweit richtig, und auch die Leistung der zweiten Hälfte von Unterhaching macht Hoffnung. Wenn da nicht die erste Hälfte, die zahlreichen vergebenen Chancen und die bisherige Unfähigkeit wären, gegen die Top-Teams zu bestehen.