Fortuna will kein bitteres Jahresende

In Essen zeigt sich, wohin die Reise für den Regionalligisten geht.

Düsseldorf. Hopp oder Topp heißt es heute für die Fortuna. Für den Düsseldorfer Fußball-Regionalligistengeht es an der Essener Hafenstraße um die Wurst. Denn das Derby gegen Rot-Weiß Essen trägt doppelte Brisanz in sich. Es ist für Spieler und Fans nicht nur ein Prestige-Duell. Die 90 Minuten im letzten Regionalliga-Spiel des Jahres entscheiden letztlich über die Stimmungslage der näheren Zukunft in Düsseldorf. Das betont auch Manager und Interimstrainer Wolf Werner: "Spiel und Ergebnis werden zeigen, ob wir zwei Monate Frust mit uns herumschleppen, oder mit einem Hochgefühl und voll motiviert in die erste Partie nach der Winterpause gegen Wuppertal gehen können." Hinzu kommt noch, dass die Fortuna bei einer Niederlage im schlimmsten Falle auf Platz zehn und damit in den Abstiegskampf abstürzt. Immerhin haben die Spieler, glaubt man Wolf Werner, das bittere 0:1 gegen Berlin inzwischen aus den Köpfen bekommen. "Bis Mittwoch haben wir im Training gemerkt, dass die Niederlage nachwirkte", erklärte Werner, der neben Marco Christ vielleicht auch auf Andreas Lambertz verzichten muss. "Lumpi" quält sich mit einem Magen-Darm-Infekt herum. Markus Anfang wird sich mit einem Platz auf der Bank begnügen müssen, weil Werner befürchtet, dass dieses Derby vor allem über die Kampfkraft entschieden wird. So wird der Trainer auch Ahmet Cebe auf ein heißes Spiel vorbereiten, in dem der Türke immer kühlen Kopf bewahren soll.

Keine Extrawürstchen wegen Klaus Augenthaler

Den Überblick muss auch Wolf Werner bei der Wahl des neuen Trainers behalten. Die Spekulationen treiben mittlerweile schon kuriose, fast konspirative Blüten. Die Tatsache, dass die Fortuna bei der wöchentlichen Pressekonferenz gestern Weißwürste und Brezeln statt der üblichen Wiener mit Kartoffelsalat reichte, soll aber tatsächlich nicht mit den Spekulationen über ein Engagement des Bayern Klaus Augenthaler in Zusammenhang stehen. Zusatz Vom 1:0 beim KFC Uerdingen konnte Fortuna-II-Trainer Goran Vucic länger zehren. Denn immerhin hat der Fußball-Oberligist dadurch 28 Punkte geholt - diese Zahl zu erreichen, war Vucics Wunsch. "Das ist gut so, aber jetzt wollen wir mehr", sagt der Trainer, der mit seiner Mannschaft noch zwei Partien vor der Winterpause absolvieren muss. Morgen bei SW Essen (14.15 Uhr, Uhlenkrug) und am kommenden Freitag gegen Leverkusen (19.30 Uhr, Paul-Janes-Stadion). "Aus den zwei Spielen wollen wir das Maximum herausholen", sagt Vucic, "auch wenn wir die Hinspiele beide verloren haben." Das bedeutete einen klassischen Fehlstart mit zwei Niederlagen: 1:2 gegen Essen und 1:4 in Leverkusen. Der ist durch die jüngsten Erfolge längst vergessen, und auch von der Serie von vier Niederlagen in Folge redet nach den zwei Siegen gegen Bergisch-Gladbach und in Uerdingen kaum einer mehr. Der Respekt vor den Essenern sei da, die Angst aber nicht, betont Vucic, und zudem kehrte Gabriel Czajor nach überstandener Verletzung zurück ins Training. Schließlich soll auf der Weihnachtsfeier am 15. Dezember ordentlich gefeiert werden.