Fortuna wird „griffiger“ spielen

Kapitän Andreas Lambertz ist davon überzeugt, dass seine Mannschaft auf St. Pauli nicht erst nach 30 Minuten ins Spiel findet.

Düsseldorf. Für die Motivationsarbeit von Trainer Norbert Meier ist es vermutlich die einfachste Vorbereitung das Jahres. Denn den Fortuna-Profis steht am Montag „das geilste Auswärtsspiel des Jahres“ bevor, wie es Stürmer Thomas Bröker sagt. Gastspiele beim FC St. Pauli sind etwas Besonderes — nicht nur für die Fans. „Das ist eine einmalige Atmosphäre am Millerntor, da herrscht immer gute Stimmung, die Fans sind klasse, es gibt keine Randale, die feiern und haben Spaß zusammen“, sagt Bröker.

Die Fans organisieren seit Wochen ihre Touren samt Übernachtungen an den Kiez und die Reeperbahn, die Gästekarten fanden trotz des ungeliebten Montagstermins reißenden Absatz. Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz freut sich ebenfalls auf eine stimmungsvolle Kulisse, nimmt aber wie so mancher Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer die Erinnerung an das jüngste Gastspiel mit nach Hamburg: Damals war es am Ende eines ereignisreichen Abends ein zweifelhaftes Vergnügen, dort gespielt zu haben.

Im November 2009 unterlag die Fortuna beim späteren Aufsteiger mit 1:2, wurde nachher von den heimischen Fans für eine starke Vorstellung gefeiert und mit Applaus verabschiedet. Gänsehaut-Atmosphäre im letzten Spiel zwischen den alten Millerntor-Tribünen. „Das war ein tolles Spiel, da hätten wir mehr holen können“, sagt Lambertz, der diesmal mit seinen Mannschaftskollegen lieber auf die Gänsehaut verzichten und beim FC St. Pauli punkten will. An der Unterstützung werde es nicht mangeln, glaubt der 26-Jährige: „Von uns werden genug Anhänger mitkommen, um uns zu unterstützen.“

Das alleine sollte für die Fortuna als Motivationshilfe ausreichen, gegen den FC St. Pauli „griffiger“ (Lambertz) anzufangen als genau zwei Wochen zuvor im jüngsten Montagsspiel bei Eintracht Braunschweig. Denn da hätte die Saison übergreifende Serie schon reißen können, erst der späte Ausgleich per Elfmeter sicherte am Ende das 17. Spiel in Folge ohne Niederlage. Kapitän Lambertz ist das bewusst: „Zum Ende hin war unsere Leistung in Braunschweig ganz in Ordnung, aber anfangs sind wir nicht gut ins Spiel gekommen.“

Es mag an der heißen Atmosphäre in Braunschweig gelegen haben, im Stadion am Millerntor dürfte die Herausforderung für die Düsseldorfer noch größer werden. Kein Problem, sagt Adam Bodzek, „das ist immer schön da“. Bodzek kehrt nach seiner Gelbsperre ins Team zurück. Die Fortuna werde gut vorbereitet hinfahren, sagt der Mittelfeldspieler. Körperlich ist das Team gut drauf und nach zwei Wochen Pause hoch motiviert.