Fortunas Aufstiegstraum
Die Zwischenbilanz stimmt: Ungeschlagen geht Düsseldorf in das Spiel bei St. Pauli.
Düsseldorf. Noch haben die Spieler der Fortuna ihre Zurückhaltung offiziell nicht aufgegeben. Das Wort „Aufstieg“ wird von niemandem, der ein rot-weißes Trikot trägt, in den Mund genommen. Es wird sogar noch davon gesprochen, dass erst einmal der Klassenerhalt geschafft werden muss. Dass die Mannschaft immer nur auf das nächste Spiel schaut. Dass noch so viele Begegnungen ausstehen . . .
Die Floskeln einer Mannschaft, die seit zehn Saisonspielen noch ungeschlagen ist, haben bisher den Erfolgsdruck abgeleitet. Dass Tobias Levels nach dem Spiel in Braunschweig aber erklärte, dass der beim 1:1 erreichte Punkt vielleicht noch ganz wichtig werden könnte, macht deutlich: die Mannschaft ist heiß, schaut ganz genau auf die Konkurrenz — und will natürlich um den Aufstieg mitspielen. „Ich weiß noch nicht so genau, ob das nun ein Punktverlust oder ein Punktgewinn gewesen ist“, sagte auch Fortunas Linksverteidiger Johannes van den Bergh.
Nach zehn absolvierten Spielen wollten Sportvorstand Wolf Werner und Trainer Norbert Meier eine erste Bilanz ziehen. Für Fortunas Trainer fällt diese sehr positiv aus. Die Mannschaft setzt hervorragend die Maßgeben um, ist immer für ein Tor gut und wirkte in Braunschweig nach den sechs Gegentoren in den drei Spielen zuvor auch wieder wesentlich sattelfester.
Um so wichtiger ist jetzt das nächste Spiel gegen den direkten Konkurrenten. Besteht die Fortuna auch die Aufgabe beim FC St. Pauli, hat sie bis auf das im Dezember anstehende Heimspiel gegen Fürth gegen die Topklubs der Liga mehr als mithalten können.
Und da Frankfurt und St. Pauli in der Rückrunde noch in der Düsseldorfer Arena antreten müssen, wäre die Basis für den möglichen Aufstieg gelegt.
„Noch sind wir keine richtige Spitzenmannschaft, weil wir nicht über 90 Minuten den Gegner dominieren können“, sagen Kapitän Andreas Lambertz und Norbert Meier unisono.
Andererseits ist die Mannschaft aber immer in der Lage, mit Kampfgeist und unbeugsamem Willen ein Spiel noch zu drehen. Dafür wirft Norbert Meier auch alle Vorsicht über Bord und spielt mal mit sechs Stürmern wie in der Schlussphase in Braunschweig. Für den Glauben an den Erfolg ist die Mannschaft belohnt worden. Jetzt muss sie nur noch daran glauben, dass sie aufsteigen kann. Letztlich würden die Fans ihren Idolen auch verzeihen, wenn sie dann knapp scheitern würden.