Fortunas Nationalelf-Träume

Vier Profis in Reihen der Düsseldorfer spielen für ihre Länder. Deutsche sind noch nicht dabei. Das dürfte auch erstmal so bleiben.

Düsseldorf. Wolf Werner formulierte jüngst nach dem furiosen Unentschieden gegen Schalke 04 einen kühnen Gedanken. „Wenn Johannes van den Bergh weiter so spielt, ist er bestimmt einmal ein Kandidat für die Nationalmannschaft. Der Marcel Schmelzer wurde doch zuletzt heftig kritisiert“, sagte Fortunas Manager. Allerdings konnte er sich ein Augenzwinkern nicht verkneifen.

Die Euphorie in Düsseldorf ist groß, was nicht zuletzt an solchen Äußerungen zu erkennen ist. Auch wenn sich die Verantwortlichen bisher mit allzu kühnen Vorschlägen weitestgehend zurückgehalten haben. Dennoch ist der Gedanke durchaus charmant.

Ein Düsseldorfer Profi in der deutschen A-Nationalmannschaft? Das hat es immerhin seit 30 Jahren nicht mehr gegeben. Manfred Bockenfeld und Rudi Bommer waren 1984 die bisher letzten.

Doch bis dahin, das dürften Wolf Werner und Trainer Norbert Meier durchaus richtig einzuschätzen wissen, ist es noch ein längerer Weg. Und es ist auch nicht die erste Aufgabe ihrer Arbeit in Düsseldorf, neue Nationalspieler zu entwickeln. Der Klassenerhalt dürfte das vorrangige Ziel bleiben. Dennoch muss die Fortuna nicht ganz auf internationalen Glanz verzichten. Denn immerhin vier Nationalspieler fehlen Norbert Meier in den nächsten Tagen bei der Trainingsarbeit.

So zum Beispiel Torwart Robert Almer, der am Samstag nach dem Spiel bei Mainz 05 zum österreichischen Nationalteam gereist war. Nach dem 1:2 gegen Deutschland trifft Österreich in der WM-Qualifikation am Freitag (18 Uhr) in Astana auf Kasachstan, vier Tage später kommt es im Wien zum Rückspiel (20.30 Uhr). Dort ist er die Nummer eins.

Oder Innenverteidiger Stelios Malezas, der für Griechenland spielt. Malezas kam zuletzt zwar nicht zum Einsatz, wurde aber erneut für die Spiele gegen Bosnien-Herzegowina am Freitag in Piräus (20.45 Uhr) und gegen die Slowakei in Bratislava am Dienstag (20.30 Uhr) nominiert.

Fortuna-Stürmer Nando Rafael hatte mit Angola das Hinspiel in der Afrika-Cup-Qualifikation in Simbabwe mit 1:3 verloren. Sollten die Angolaner sich am Sonntag in Luanda im Rückspiel durchsetzen, sind sie im Januar 2013 in Südafrika dabei.

Für Robbie Kruse geht es mit Australien nach dem 1:2 in Jordanien am Dienstag in Doha gegen den Irak um wichtige Punkte in der WM-Qualifikation.

Für die deutschen Spieler im Team der Fortuna bleibt es wohl erst einmal dabei, dass sie sich ganz auf die Bundesliga konzentrieren können. Eine Aufgabe, die sie derzeit auch ausfüllt.