Fortunen im Waldseilgarten

Für die Mannschaft begann am Donnerstag das Trainingslager in Österreich mit einer Kennenlern-Aktion samt Kletterpartie.

Maria Alm. Beinahe sehnsüchtig wurde der Fortuna-Tross am späten Donnerstagvormittag in Maria Alm erwartet. Zum einen von einer Hand voll Fans, die bereits tags zuvor im österreichischen Alpenort angereist waren. Zum zweiten von den Gastgebern im Hotel Eder rund um die Familie Schwaiger.

So thronen auf einem Regalbrett an der Rezeption ein Fortuna-Ball samt unterschriebenem Wimpel und Mannschaftsposter. In der nagelneuen Hochglanz-Hotel-Broschüre wird dem Bundesliga-Aufsteiger gar eine halbe der insgesamt 20 Seiten gewidmet — mit Vereinslogo und Abschiedsfoto des vergangenen Jahres vor der Hotel-Terrasse.

„Der deutsche Top-Verein schwört auf das Eder-Team“, heißt es daneben. Keine Frage, die Fortuna hat bereits im vergangenen Jahr einen bleibenden Eindruck in der 2000-Einwohner-Gemeinde hinterlassen, wo sie nun noch bis kommenden Freitag ihr Trainingsquartier bezogen hat. Dazu starteten Trainer Norbert Meier und sein Team Donnerstagmorgen recht früh mit dem Flieger nach München, von dort ging es mit dem Bus rund drei Stunden ins Pinzgau im Bundesland Salzburg.

Für den Nachmittag hatte Meier gleich eine Kennenlern-Aktion angesetzt, neudeutsch: „Teambuilding“. Denn auch das bietet sich im Zentrum der Alpen neben der sportlichen Arbeit an. Möglichkeiten bieten die Berge dazu zahlreich. Immer eingerahmt von der prächtigen Kulisse des Hochkönigs und des Steinernen Meeres (Nördliche Kalkalpen), in das sich Maria Alm einbettet. Nicht zuletzt freuen sich die Einheimischen über ein Zusatzgeschäft in der ansonsten eher schwächeren Sommersaison — die kürzere, aber lukrativere Wintersaison ist das Hauptgeschäft.

Denn die Düsseldorfer wurden schon im vergangenen Jahr von rund 50 Fans begleitet, in diesem Jahr werden angesichts der Sommerferien und des neuen Status als Bundesligist einige mehr erwartet. Vor allem am Wochenende und zu den Testspielen gegen den FC Anzhi Makahchkala am Samstag und Panathinaikos Athen am Mittwoch. Ob direkt vor Ort in einem der pittoresken Gasthöfe und Pensionen oder auf Zeltplätzen im nahen Zell am See.

Das Wetter ist derweil weniger gastfreundlich. Nach einigen schönen Tagen regnete es am Donnerstag. Die Wolken haben mit ihren grauen Fingern die Gipfel rund um Maria Alm fest im Griff. Wechselhaftes Wetter ist auch für die kommenden Tage vorhergesagt, bei Temperaturen um etwa 20 Grad. Vielleicht nicht einmal das Schlechteste für die Fortunen. Schließlich geht es um schweißtreibende Vorbereitung und nicht um einen Alpen-Urlaub.