Bundesliga: Die Schattenseite des Aufstiegs

Verein und Fans freuen sich auf die Bundesliga. Doch es gibt auch einige negative Aspekte.

Düsseldorf. Die Stadt ist im rot-weißen Rausch, freut sich auf die Fußball-Bundesliga. Die Dauerkarten-Marke von 30 000 ist geknackt, die Fanartikel-Verkäufer freuen sich auf Rekorderlöse und die sportlich Beteiligten auf das „Abenteuer Bundesliga“. Aber es gibt auch Verlierer des Aufstiegs. Die WZ dokumentiert „die zweite Seite der Medaille“.

Spieler „aus der zweiten Reihe“ Mit Christian Weber, Adriano Grimaldi und Jules Schwadorf wird nicht mehr geplant. Mannschaft und Funktionsteam heben am Donnerstag ohne das Trio in Richtung Trainingslager nach Österreich ab. Womöglich hätten sie in der 2. Liga eine Chance mindestens als Ergänzungsspieler gehabt. In der 1. Liga ist selbst in der zweiten Reihe kein Platz mehr für sie.

Der „kleine“ Fan Die Kartenpreise stiegen um bis zu 18 Prozent. Da wird die Entscheidung trotz Ermäßigung für manchen Schüler, Arbeitslosen und Kleinverdiener zum finanziellen Drahtseilakt. Zwar habe man ohnehin eine Erhöhung der Preise geplant, heißt es bei der Fortuna, doch durch den Aufstieg fühlt es sich an wie ein doppelter Aufschlag. Viele Fans hätten sich zumindest ein Übergangsjahr gewünscht, als Dankeschön für ihre Treue in den schwereren Jahren. Zumindest soll es keine Top-Zuschläge geben.

Familien mit Kindern Die Fortuna warb stets mit dem rauchfreien Familienblock. Jetzt wurde dieser in den Oberrang verlegt. Manche Eltern mit Kind standen nun vor der Entscheidung, für deutlich mehr Geld die gleiche Sicht zu haben oder eben auf die Plätze darüber auszuweichen. Zumindest gab der Verkaufserfolg der Fortuna Recht.

Düsseldorfer Kneipenwirte Gaststätten und Kneipen sind seit dem Zweitliga-Aufstieg und der TV-Präsenz bei Bezahlsender „Sky“ zu Fortuna-Treffs geworden. „Aber durch den Aufstieg bricht uns dieses gute Zusatzgeschäft weg“, sagt ein Bilker Kneipenwirt, der anonym bleiben möchte. Denn so unbequem die Zweitliga-Spieltermine für die Fans waren, so gut waren sie fürs Kneipengeschäft.

Düsseldorfer Dienstleister So schön das für die städtische Wirtschaft auch ist, die an Heimspieltagen viel Geld durch Auswärtsfans verdienen kann: Den Preis zahlen Rheinbahn und Polizei, die durch die Gastspiele der Bundesliga-Klubs regelmäßig deutlich mehr zu tun haben werden als bisher. Allein schon durch die Masse der Gäste-Anhänger.