Fußball Funkel feiert in Berlin gleich zwei Jubiläen

Düsseldorf · Neben dem 500. Bundesligaspiel als Trainer ist die Partie bei Hertha BSC für den 65-Jährigen auch das 125. Spiel als Chefcoach von Fortuna. Kuchen soll es keinen geben – Punkte sind aber erwünscht.

Sehr haben sich die Bilder für Friedhelm Funkel (rechts) seit dem Amtsantritt im März 2016 nicht geändert. In seinem 125. Spiel für Fortuna an der Seitenlinie ist nur Co-Trainer Peter Hermann (links) nicht mehr dabei.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Friedhelm Funkel erscheint vor seinem 500. Bundesliga-Spiel am Freitag in Berlin alles andere als ratlos. „500 Bundesliga-Spiele und knapp 400 Zweitliga-Spiele – wenn ich dann nicht wüsste, was ich machen soll, wäre das schon sehr bitter“, antwortete Fortunas Cheftrainer auf die Frage, ob er denn wisse, wie er den Bock umstoßen und Fortuna wieder in die Erfolgsspur führen kann. „Wir werden jedenfalls nichts an den Trainingsabläufen ändern“, sagt er und schiebt nach, dass so viel ja zuletzt nicht gefehlt habe, um Zählbares mitzunehmen.

Bei einem anderen Thema weiß allerdings auch der älteste Trainer der Liga keine richtige Antwort. „Die Verletztenmisere habe ich zumindest in Düsseldorf noch nicht erlebt“, sagt Funkel um dann gleich die Dramatik aus dieser Aussage wieder herauszunehmen. „Das wird in den Medien allerdings ein wenig zu ernst gesehen. Es ist nur eine schwerere Muskelverletzung dabei.“ Und der Trainer stimmt den Worten eines Journalisten beim Pressegespräch zu, indem er sagt, dass zu seinen Zeiten als Spieler das Meiste ohne MRT-Untersuchung als Zerrung oder Verhärtung durchgegangen wäre.

Bitter ist es dennoch, dass derzeit Spieler wie Markus Suttner, Jean Zimmer, Aymen Barkok und aktuell nun auch Dawid Kownacki nicht zur Verfügung stehen – ohne den Langzeitverletzten Kevin Stöger zu vergessen. Dafür stehen Oliver Fink, Marcel Sobottka und Alfredo Morales wieder zur Verfügung und brennen offensichtlich auf einen Einsatz am Freitag in Berlin. Und zwei von ihnen werden wohl auch spielen. „Sie haben im Training einen guten Eindruck gemacht“, sagte Funkel.

„Mit Dodi Lukebakio war es eine phantastische Zeit“

Fortunas Cheftrainer äußert wie immer seinen Respekt vor dem kommenden Gegner, bei dem er selbst als Trainer eine „sehr schöne Zeit“ erlebt habe. „Bei den Herthanern geht es wieder in die richtige Richtung nach den beiden Siegen zuletzt“, sagt Funkel, der die Berliner als eine Mannschaft mit viel Selbstvertrauen und großem Tempo beschreibt. Bei der Verbindung aus Geschwindigkeit und Berlin kommt auch Ex-Fortune Dodi Lukebakio ins Spiel. „Ich habe mich über ihn geärgert, aufgeregt, meist aber begeistert. Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen, aber das tue ich bei 99,9 Prozent aller Spieler, die ich trainiert habe“, sagt der 65-Jährige. Dass Dodi seinem Trainer Ante Covic viel über die Spielweise der Fortuna erzählt haben könnte, glaubt er nicht. „Dodi hat sich vor allem um seine eigenen Stärken und Schwächen gekümmert.“ Und Lukebakios Lächeln habe ohnehin alle angesteckt und das meiste andere keine Rolle mehr gespielt.

Weniger fröhlich ist die derzeitige sportliche Situation. Natürlich bleibt der erfahrene Trainer gelassen und versucht dies auf seine Mannschaft zu übertragen. Die Spieler sollen sich nicht von außen verrückt machen lassen. „Wir waren darauf vorbereitet, dass wir zwischenzeitlich auch mal auf die Plätze 16, 17 oder 18 zurückfallen können“, sagt Funkel, der angekündigt hat, wie seine Mannschaft in Berlin auftreten wird. Gegen die schnellen Berliner Spitzen soll seine Mannschaft sehr kompakt stehen und dem Gegner keine Räume geben. Mehr wollte der Trainer nicht verraten, der berichtete, dass wohl eine Spion der Hertha das Geheimtraining von einem Baum aus beobachtet habe. „Wir haben ihn dann rechtzeitig vertrieben“, sagte Funkel.