Fußball-Bundesliga Fortuna lässt Punkte in Freiburg liegen
Freiburg · Das Team von Trainer Funkel hat fast eine Hälfte einen Mann mehr auf dem Platz, spielt aber nur 1:1. Als Tabellenzehnter ist das allerdings zu verschmerzen.
Für Lutz Pfannenstiel war es ein Ergebnis, das seine Mannschaft im Unklaren lässt, ob sie sich über einen Punkt freuen oder über den verpassten Sieg ärgern sollte. „Hätte man uns vorher einen Punkt angeboten, hätten wir ihn wohl sofort akzeptiert“, sagte der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf nach dem 1:1 (1:1) beim SC Freiburg. Und dennoch erschien das Unentschieden an diesem drittletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga als zu wenig, weil die Mannschaft von Friedhelm Funkel fast eine Hälfte lang mit einem Mann mehr auf dem Platz war.
Das kann sie angesichts ihres Platzes im gesicherten Mittelfeld der Tabelle sicher verschmerzen, restlos zufrieden wirkten die Beteiligten dennoch nicht. Denn nach einem unglücklichen Rückstand (8. Minute/Grifo) durch einen ebenso unnötigen wie zweifelhaften Elfmeter konnte die Fortuna lediglich ausgleichen, Dawid Kownacki traf nach 31 Minuten zum 1:1. Dabei blieb es.
Bei leichtem Winterwetter (7 Grad Celsius) mit Schneehauben auf den Bäumen oberhalb des Schwarzwaldstadions schickte Funkel nahezu dieselbe Aufstellung auf den Rasen, die in der Woche zuvor beim 4:1 gegen Bremen erfolgreich gewesen war. Nur Dawid Kownacki stand für Dodi Lukebakio in der Startelf, und Oliver Fink saß ebenfalls wie der treffsicherste Stürmer der Fortuna auf der Bank. Damit setzte Fortunas Cheftrainer sicherlich nicht auf pure Defensive, um dem bekannt offensivfreudigen Heimteam nicht zu viel Raum zu lassen, sondern frühzeitig dagegenzuhalten.
Fortuna erwischte dann auch den besseren Start, schon nach vier Minuten konnte Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow den überraschend direkt aufs Tor gezogenen Freistoß von Kevin Stöger noch so eben abwehren. Beim anschließenden Eckstoß flog er unter dem Ball durch — was wiederum die Fortunen so sehr überraschte, dass niemand den Fehler nutzen konnte.
Zweifelhafter Elfmeter
zur Freiburger Führung
Das war es aber auch schon mit den positiven Momenten, nur fünf Minuten später versuchte Benito Raman im eigenen Strafraum zu klären, foulte dabei aber Vicenzo Grifo, wie er selbst dachte. Den wohl eher zweifelhaften Elfmeter verwandelte der gefoulte Spieler selbst zur 1:0-Führung der Gastgeber. Ähnlich wie vor zwei Wochen beim 1:3 in Mainz, hatte es die Fortuna auch diesmal wieder früh erwischt.
Freiburg zog sich nun weit in die eigene Hälfte zurück, wenn die Gäste im Ballbesitz kamen und machte es der Fortuna daher schwer, Lücken zu finden. Zudem wollte der SCF nicht in die Gefahr kommen, ausgekontert zu werden.
Was im Spiel der Fortuna auffiel, war lange Zeit die sehr hohe Fehlpass-Quote. Zu oft wurden viel zu riskante oder halbherzige Pässe gespielt. Erst nach einer halben Stunde kam dann auch mal ein Zuspiel von Kevin Stöger in die Spitze an. Und schon zeigte Leihstürmer Dawid Kownacki, wie stark er mit dem linken Fuß schießen kann. Unter der Latte schlug der Ball aus 14 Metern abgezogen über Schwolow zum 1:1 ein. Das war ebenso überraschend wie zuvor das 1:0 — entsprach mittlerweile aber dem Spielverlauf.
Tatsächlich wurde das Spiel der Fortuna nach diesem Ausgleich deutlich sicherer und besser. Doch bis zur Pause konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Vorteil herausspielen, und so blieb es beim 1:1.
Der zweite Durchgang begann aus Düsseldorfer Sicht deutlich besser. Janik Haber ließ sich erneut zu einem Foul gegen Adam Bodzek hinreißen und sah Gelb-Rot, was das Stadion erzürnte, den Fortunen aber in die Karten spielte. Das Team aus dem Rheinland machte das Spiel breit und versuchte, den Gegner laufen zu lassen. Torgefährlich wurden die Aktionen der Gäste jedoch kaum, weil der Ball meist zu langsam nach vorne kam und auf eine geordnete Abwehr traf, die sich nicht auseinander ziehen ließ. Es fehlte offensichtlich aber auch der letzte Wille, ein Tor zu erzielen. Die komfortable Situation auf Tabellenplatz zehn machte es möglich.