Fußball-Bundesliga Fortunas Baustellen werden mehr
Düsseldorf · Sportvorstand Lutz Pfannenstiel muss dringend beim Kader nachbessern. Entsprechende Mittel stehen zur Verfügung. Doch die Auswahl ist in der Winterpause bekanntlich nie überwältigend gut.
Viel Zeit bleibt nicht, um die Transfers für die Rückrunde zu tätigen. Dass Fortuna Düsseldorf auf mindestens zwei Positionen dringend Verstärkung benötigt, hat die Hinrunde der Fußball-Bundesliga bewiesen. Durch den längerfristigen Ausfall von Kenan Karaman (Lungenentzündung) ist die Kreativität von Sportvorstand Lutz Pfannenstiel gerade in der Offensive gefragt. Doch die Auswahl in der Winterpause ist bekanntlich begrenzt. Geht vielleicht noch etwas mit Leihgeschäften? Und wo gibt es nach 17 Spielen (und nur 15 Punkten) überhaupt „Baustellen“ im Kader von Fortuna? Eine Übersicht.
Torwartposition
Nach einem Superstart konnte Zack Steffen im weiteren Verlauf der Hinrunde zwar nicht den Eindruck von herausragender Klasse untermauern. Aber ein Wackelkandidat ist er dennoch nicht geworden, da er meist solide hält und wenig Fehler macht. In der Rückrunde wird jedoch Michael Rensing angreifen. Er ist wieder fit und wird für den nötigen Konkurrenzkampf sorgen, vor allem dann, wenn er in die Form der Rückrunde 2018/19 kommt. Dazu braucht er aber Spielpraxis. Ehrgeiz hat er auch mit 35 Jahren noch in ausreichendem Maße.
Außenverteidiger
Matthias Zimmermann ist unumstritten, Jean Zimmer als dessen zeitweiliger Vertreter auf rechts wohl auch. Auf der linken Seite sieht es anders aus. Die Gegner hatten die als Achillesferse der Fortuna ausgemacht. Niko Gießelmann erreichte zu selten seine Bestform, Markus Suttner ist verletzungsanfällig, und Diego Contento benötigt nach fast zweieinhalb Jahren Pause dringend Spielpraxis. Dennoch ist Trainer Friedhelm Funkel überzeugt, dass auf links kein (Verstärkungs-)Bedarf besteht.
Innenverteidigung
Kaan Ayhan ist gesetzt und an ihm gibt es keinerlei Zweifel. Andre Hoffmann ist dann, wenn er (wie zuletzt gegen Berlin) in Bestform ist, auch wegen seiner antreibenden Art nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Doch weil Kasim Adams zwar offensivstark, aber wegen seiner Spielweise defensiv ein Risikofaktor ist und Robin Bormuth gerne in einem anderen Verein dauerhaft spielen möchte, könnte eine Vakanz entstehen.
Defensives Mittelfeld
Völlig zufrieden kann Friedhelm Funkel nicht sein. Adam Bodzek leistet sein Mögliches, Alfredo Morales hat teilweise gute Tage, aber Marcel Sobottka und Lewis Baker sind selbst von ihrer Normalform weit entfernt. Auf die Rückkehr von Kevin Stöger setzt der Trainer seine Hoffnungen. Andererseits wurde bereits die Angel nach dem Wolfsburger „Sechser“ Elvis Rexhbecaj (22/Kosovo) ausgeworfen.
Offensives Mittelfeld
Einzig Aymen Barkok ließe sich außer Oliver Fink in diese Kategorie einordnen. Während der Kapitän vor allem gegen Union Berlin seinen Wert unterstrich, blieb der Ex-Frankfurter ein Schönspieler, der in der Rolle des schlampigen Genies nicht oscarverdächtig ist. Hier wäre eine Alternative mehr als sinnvoll. Es sei denn, Kevin Stöger würde in der Rückrunde deutlich weiter vorne agieren als in der Vorsaison.
Flügelstürmer
Eine sofort helfende Verstärkung wäre nötig. Erik Thommy kommt eher durchs Zentrum, Nana Ampomah zeigt zwar Aufwärtstendenz, eine Garantie für den Durchbruch ist das aber nicht. Bernard Tekpetey hat bisher nur enttäuscht.
Innenstürmer
Man darf als Fortuna-Fan überhaupt nicht dran denken, dass Rouwen Hennings länger verletzt ausfallen könnte. Das Offensivspiel ist zweifellos vom Torjäger abhängig. Er erzielte immerhin elf der nur 18 Fortuna-Tore. Dawid Kownacki wurde vom Trainer lange als Flügelstürmer gesehen, hat davon abgesehen aber auch deutliche Probleme mit seinem Rucksack, die teuerste Verpflichtung der Vereinsgeschichte zu sein. Mit Kenan Kraman ist bis März wohl wegen der Folgen seiner Lungenentzündung nicht zu rechnen. Lutz Pfannenstiel überlegt, für den Sturm sogar zwei Spieler zu verpflichten. Nötig wäre es wohl, denn Rouwen Hennings bewegt sich in der Rückrunde verstärkt im Fokus der gegnerischen Abwehrspieler.
Zudem hat die Fortuna mit Abstand die wenigsten Torchancen der Bundesligisten, was allerdings auch an der kompakten, auf Defensive ausgerichteten Spielweise liegt. Für den Sturm soll der Ex-Unioner und aktueller Schalker Steven Skrzybski (27) Kandidat sein.