Gaus gilt die Fürsorge des Trainers Meier

Der 20 Jahre alte Düsseldorfer hat gute Karten beim Chef. Aber keine Garantien.

Düsseldorf. Den "Gausi" nimmt sich Fortuna-Trainer Norbert Meier gern zur Brust. Mit einer Mischung aus väterlicher Fürsorge und der gebotenen Strenge des Trainers. Wenn Marcel Gaus (Foto) im Trainingslager des Fußball-Zweitligisten einen Fehlpass spielt, gibt es Saures: "Das war Überzahl fünf gegen zwei, und dann spielst du so eine halb-gare Frikadelle." Oder wenn der Laufweg in die Irre führt: "Das ist nicht Wersten, wir sind bei Fortuna Düsseldorf."

Das Engagement des Trainers zeigt aber auch: Bei Meier hat "Gausi" mehr als einen Stein im Brett. Auch wenn er den 20-Jährigen vergangene Saison lange schmoren ließ. Drei Tore hatte der Jungspund erzielt, darunter das 1:1 in Karlsruhe. Am letzten Spieltag beim 3:1 gegen Hansa Rostock durfte der gebürtige Düsseldorfer erstmals von Beginn an spielen und betrat stolz wie Oskar die Arena. "Da hat es endlich geklappt, und mit dem Tor war es ein schöner Abschluss. Man nimmt die Atmosphäre ganz anders wahr, wenn man von Beginn an dabei ist."

Manchmal scheint es, als erkenne der Trainer an dem talentierten Jungen Einiges von sich selbst, Meier will ihm möglichst viel mitgeben auf dem Weg zum Stammspieler. Marcel Gaus weiß selbst, dass dieser noch lang und beschwerlich sein wird, angesichts der Zugänge von Wellington und Sandor Torghelle eine noch größere Herausforderung als vergangene Saison. Aber "weit weg" sieht er sich nicht, "wir werden nicht die ganze Saison mit zwei Stürmern durchspielen". Abiturient Gaus spricht Englisch und Spanisch, in der vergangenen Saison war er Bamba Andersons Zimmergenosse. Jetzt ist Mittelfeldspieler Marco Christ sein Zimmerkollege, und der pflegt Fränkisch zu sprechen. Trotzdem: "Wir ergänzen uns ganz gut."