Gesetzt: Halloran und Bellinghausen
Auf den Außenpositionen ist der Kampf um die Stammplätze schon in vollem Gang.
Düsseldorf. Die schnellen Angriffe und das Umschaltspiel der Fortuna haben in den letzten Wochen der vergangenen Saison das (erfolgreiche) Spiel unter Trainer Oliver Reck geprägt. Dafür benötigt die Mannschaft starke und schnelle Spieler auf den Außenbahnen. Wer in der kommenden Saison die besten Chancen hat, auf der linken und rechten Seite in der Offensive zu agieren, wollen wir unseren Lesern heute erklären.
Der aserbaidschanische Nationalspieler mit türkischen Wurzeln war die erste Überraschung der Ära Reck bei der Fortuna. Unbekümmert und teilweise frech spielte sich der 22-Jährige in der Mannschaft fest. Auch unter Köstner blieb Erat im Team, weil er mit seiner Schnelligkeit und seiner Technik überzeugte. Erst zum Ende der Saison merkte man ihm an, wie anstrengend die erste Profi-Saison für ihn war.
Fazit: Im Konkurrenzkampf hat Erat nicht mehr die besten Karten, da die Konkurrenz groß ist und ihn direkt zum Trainingsbeginn eine leichte Verletzung zurückwirft.
Der Australier bringt ein großes Plus aus Brasilien mit. Der WM-Fahrer kann und wird von den internationalen Erfahrungen profitieren. Sein Nachteil ist der kurze Urlaub und die verkürzte Vorbereitungszeit. Insgesamt hat sich Halloran allerdings viel schneller bei der Fortuna akklimatisiert als sein australischer Vorgänger Robbie Kruse, der in seiner zweiten Spielzeit aus dem Spiel der Fortuna nicht mehr wegzudenken war. Halloran ist nicht nur schnell, sondern hat auch einen ausgeprägten Torriecher.
Fazit: Der Australier hat beste Chancen, Stammkraft auf dem rechten Flügel zu werden. Mit etwas mehr Zweikampfhärte wird er in seiner Effektivität noch zulegen.
Wer den Publikumsliebling kennt, der weiß, dass die lange Pause schwer am Gemüt des 31-Jährigen genagt hat. So war es nicht schwer vorauszusehen, dass Bellinghausen mit einem enormen Ehrgeiz die Vorbereitung aufnehmen würde. In den bisherigen Testspielen, in denen er ran durfte, hinterließ er einen überzeugenden Eindruck und bewies, dass er mit seiner ausgeprägten Dynamik noch längst nicht zum alten Eisen zählt.
Fazit: Axel Bellinghausen kann derzeit nur eine weitere Verletzung stoppen. Ansonsten ist das kämpferische Vorbild der Fortuna in der Offensive auf links gesetzt. Allerdings muss er in Sachen Torgefährlichkeit noch zulegen.
Der 23-jährige Stürmer ist immer für ein Tor gut, weil er zuletzt oft genug von der linken Seite in die Mitte rückte, wenn sich das Spiel auf die andere Seite verlagert hatte und die Flanken ankamen. Golley ist schnell und spielt instinktiv meistens den richtigen Ball. Einzig die Erfahrung fehlt ihm noch, und die könnte im Kampf um vordere Positionen in der 2. Bundesliga wichtig sein. In der Jokerrolle macht Golley aber auch eine gute Figur und kann auch zu Erwin Hoffer oder Charly Benschop in der Sturmmitte eine Alternative sein, weil er in einem Spiel keine Anlaufzeit benötigt.
Fazit: Golley ist nah dran an einem Stammplatz, aber auf links steht ihm in Bellinghausen zumindest ein Routinier zunächst einmal im Weg.
Im Nationaltrikot von Kasachstan hat der 28-Jährige offensive Aufgaben übernommen. Auch bei der Fortuna durfte Schmidtgal einge Male auf der linken Angriffsseite agieren. Doch offensichtlich ist der erfahrene Profi von Oliver Reck auf links „nur“ als Abwehrspieler eingeplant.
Fazit: Schmidtgal auf der linken Offensivposition ist nur im Wechselspiel etwa mit Bellinghausen vorstellbar. Ansonsten wird der hoffentlich endlich ganz fitte Linksfuß in der Viererkette gebraucht.
Der zweite WM-Fahrer der Fortuna ist schnell wie kein anderer im Kader. Doch seine taktische Verwendbarkeit ist bislang noch eingeschränkt. Er kennt nur den Weg geradeaus nach vorne. Deshalb ist auch er ein idealer Joker.
Fazit: Der 23-Jährige wird wohl länger auf seine Chance warten müssen.
Der junge Grieche hat offensichtlich den Kampf bei der Fortuna bereits aufgegeben. Er wird zu einem anderem Club wechseln oder auf der Tribüne sitzen.