Hängepartie um Bulykin
Der russische Stürmer – und seine Frau erwägen den Wechsel. Wolf Werner sieht bei den Verpflichtungen Licht am Ende des Tunnels.
Düsseldorf. Seit einer knappen Woche hat die Fortuna das "Jammertal" verlassen und kann sich wieder ganz auf die kommende Saison konzentrieren. "Das Wichtigste ist, dass wir jetzt Klarheit haben", erklärte Fortunas Vorstandssprecher Peter Frymuth. "Die Zeit ist schnelllebig, gedanklich beschäftige ich mich schon gar nicht mehr mit dem Thema."
Was mit Daniel Jammer als Anteilseigner einer für Fortuna nicht umzusetzenden Kapitalgesellschaft gescheitert ist, soll nun mit neuen Sponsoren möglichst schnell funktionieren. "Die Zeichen sind da und ich hoffe, dass sich ein, zwei konkrete Ansätze in den nächsten Tagen realisieren lassen", sagt Frymuth. "Diese Sponsoren sind vielleicht nicht so spektakulär wie Herr Jammer, aber wir freuen uns über jeden, der unseren Kreis und unsere Möglichkeiten bei der Spielersuche erweitert."
Was die Verstärkung der Mannschaft angeht, bewege sich aber noch alles im Rahmen des 4,9 Millionen-Euro-Etats, sagt Frymuth. "Falls dann doch jemand von der sportlichen Leitung gefunden werden sollte, der über diesen Ansatz hinausgeht, können wir uns immer noch zusammensetzen und Möglichkeiten zur Finanzierung suchen." Das wurde bei Ranisav Jovanovic und Axel Lawarée ja auch in ähnlicher Form im letzten und vorletzten Jahr bereits realisiert.
Vielleicht wäre das auch ein Modell bei der Umsetzung des Transfers von Dimitri Bulykin (29). Fortunas Vorstandsmitglied Hermann Tecklenburg hat nicht nur die Kontakte über seinen langjährigen Freund (und Spielerberater) Jos Eerdekens zum russischen Stürmer hergestellt, sondern will auch bei der Finanzierung des Ausleihgeschäftes mit dem abgebenden RSC Anderlecht helfen.
"Ich wünsche mir sehr, dass dieser Transfer klappt. Bulykin hat am Samstag in Düsseldorf mit Geschäftsführer Wolf Werner und Trainer Norbert Meier gesprochen", sagt Tecklenburg. "Er hat sich Bedenkzeit ausgebeten, und seine Frau muss auch noch zustimmen."
Wolf Werner wäre begeistert, wenn der Ex-Nationalspieler, der auch in Leverkusen unter Vertrag gestanden hat, kommen würde. Aber auch so geht es für den Geschäftsführer Sport der Fortuna auf die Zielgerade in Sachen Verpflichtungen. "Ja, ich sehe Licht am Ende des Tunnels", sagt Werner, der am Sonntag mit Meier in Mönchengladbach weilte, um über die möglichen Transfers von Johannes von den Bergh und Marcel Ndjeng zu verhandeln. Bei van den Bergh ließe sich das wohl eher umsetzen als beim Ex-Fortunen Ndjeng.
Gerüchte, dass die Fortuna am kroatischen Nationalstürmer Tomislav Sokota interessiert sei, verwies Werner ins Reich der Fabel. "Wir haben doch bereits erklärt, dass wir nur Spieler verpflichten werden, die wir kennen und aus dem deutschen Raum kommen oder hier bereits gespielt haben", sagt Werner. "Übrigens Alexander Voigt hat von der Fortuna kein Angebot bekommen. Deshalb konnte er uns auch gar nicht absagen." Der Ex-Gladbacher ist beim FSV Frankfurt gelandet.
Um in Zukunft noch größere Klarheit über die Situation auf dem Spielermarkt zu haben, wird die Fortuna in den nächsten Tagen einen Scout unter Vertrag nehmen. "Und zum Trainingsauftakt am Mittwoch wird es wohl auch in Sachen Verpflichtungen Neuigkeiten geben." Das verspricht jedenfalls Wolf Werner.