Hecking ohne Diego: „Viele personelle Möglichkeiten“

Wolfsburg (dpa) - Klaus Allofs hat seine Prioritäten eindeutig festgelegt. Der Manager des VfL Wolfsburg trifft auf seinen Stammverein Fortuna Düsseldorf, für den er 169 Erstligaspiele absolvierte. Doch für 90 Minuten muss die alte Liebe ruhen.

„Unsere Interessen stehen klar im Vordergrund“, betonte Allofs vor dem Freitag-Spiel der Fußball-Bundesliga. Die Verbundenheit mit der Fortuna, wo sein Bruder Thomas Allofs Vorstandsmitglied ist, leugnet der gebürtige Düsseldorfer aber nicht.

„Die Fortuna spielt eine viel bessere Rolle als so mancher vor der Saison gedacht hatte“, lobte Allofs den Aufsteiger und die Arbeit von Fortuna-Coach Norbert Meier. Der muss in Wolfsburg auf Andreas Lambertz (Muskelverletzung) und Oliver Fink (Magen-Darm-Gruppe) verzichten. Die Wolfsburger können ebenfalls nicht in Bestbesetzung antreten. Trainer Dieter Hecking will ohne den gesperrten Regisseur Diego an die 5:2-Gala in Freiburg anknüpfen und eine Serie starten.

„Wir haben trotz der Sperre von Diego viele personelle Möglichkeiten im Mittelfeld“, erklärte der VfL-Coach. Auch Ivan Perisic (Innenbandanriss im Knie) fällt aus. Als Ersatz kommt neben Jan Polak und Thomas Kahlenberg auch Maximilian Arnold infrage. Das 18 Jahre alte Talent könnte erstmals in der Startelf stehen. „Er kann auf allen drei Positionen im Mittelfeld spielen“, sagte Hecking über den jüngsten Wolfsburger Bundesligaspieler.

Ivica Olic fällt mit seinen 33 Jahren in die Kategorie Routiniers. Spätestens seit seinem spektakulären Fallrückzieher-Tor in Freiburg hat der Kroate beim Trainer einen Stein in Brett und soll auch gegen Düsseldorf auf seiner Lieblingsposition im Sturm spielen. Hecking will am 4-2-3-1-System festhalten und damit die magere Heimausbeute von zehn Punkten aufbessern. „Ich hoffe, dass sich die Mannschaft zu Hause freischwimmt“, sagte Hecking. „Wir wollen zeigen, dass wir konstant gute Leistungen bringen können“, ergänzte VfL-Profi Christian Träsch.

Die Düsseldorfer können mit einem Sieg Wolfsburg in der Tabelle überholen. Das unglückliche 2:3 in München hat das Selbstvertrauen der Fortuna nicht angekratzt. Im Gegenteil. „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut. Ich nehme sehr viel Respekt und sehr viel Positives mit“, sagte Trainer Meier. Er forderte seine Mannschaft mit martialischen Worten zu einem mutigen Auftreten auf: „Angst frisst Seele auf. Es wird niemand standrechtlich erschossen, selbst dann nicht, wenn es wieder ein Gegentor in den letzten Minuten geben sollte.“