Helmut Schulte: „Maximale Stabilität ist unser Ziel“

Helmut Schulte mag nur von Spiel zu Spiel denken und gibt keine Saison-Prognose ab. Derzeit beschäftigt sich Fortunas Sportvorstand mit der Kaderanalyse und der Kaderplanung.

Sportvorstand Helmut Schulte blickt mit Optimismus in die Zukunft.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Helmut Schulte hat die ersten beiden Wochen als allein verantwortlicher Sportvorstand bei der Fortuna hinter sich. Allzu viel hat sich nicht verändert, außer dass er jetzt das Büro nach dem „Auszug“ von Wolf Werner für sich alleine hat. Wir sprachen mit dem 56 Jahre alten Manager des Fußball-Zweitligisten.

Herr Schulte, wie würden Sie die sportliche Situation der Fortuna zum augenblicklichen Zeitpunkt einordnen?

Helmut Schulte: Ich habe vielleicht eine altmodische Einstellung und versuche, das Ganze realistisch zu sehen. Wir befinden uns im Mitteldrittel der Tabelle, und da gehören wir nach den bislang gezeigten Leistungen auch hin, soweit ich das jedenfalls beurteilen kann.

Haben Sie das Gefühl, dass es aufwärtsgeht?

Schulte: Die Mannschaft macht Schritte in die richtige Richtung. Insgesamt ist die Fortuna in dieser Spielzeit gebeutelt von den vielen Verletzungen. Die Mannschaft konnte eigentlich nie in der vermeintlich stärksten Aufstellung antreten. Gegen München und Berlin haben wir zwei gute Halbzeiten gesehen. Man kann Fortschritte erkennen und sollte nicht nur auf die Punktausbeute schauen.

Was muss noch verbessert werden?

Schulte: Wir wollen auf unserem Weg fortfahren und uns maximal stabilisieren. Eine ordentliche Grundordnung ist zu erkennen, aber natürlich noch ausbaufähig.

Und wie sieht es mit der Forderung vom Saisonbeginn aus, Fortuna müsse Dominanz auf dem Platz ausüben?

Schulte: Von dieser Forderung weiß ich nichts. Wenn ich an Dominanz denke, fallen mir der FC Barcelona und die Bayern ein. Diese Art von Ballsicherheit anzustreben, wäre wohl das falsche Ziel.

Was ist denn für die Mannschaft in dieser Saison noch möglich?

Schulte: Ich neige dazu, immer nur auf das nächste Spiel zu schauen. Prognosen bis zum Ende der Saison haben nie gut getan. Es geht darum, jetzt zu einer gewissen Sicherheit zu finden und das Selbstvertrauen zu steigern.

Haben Sie denn bei den Spielern eine Unsicherheit festgestellt?

Schulte: Die jüngere Vergangenheit hat bei einigen Spielern Spuren hinterlassen, was die Sicherheit und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit angeht.

Was ist Ihre derzeit vordringlichste Aufgabe?

Schulte: Das sind die Kaderanalyse und die Kaderplanung. Das Kennenlernen des Vereins ist bereits in den Hintergrund getreten. Das wird ohnehin noch mindestens ein halbes Jahr dauern, bis ich mich überall bei der Fortuna auskenne.

Wie gehen Sie die Kaderplanung an?

Schulte: Natürlich auch in Absprache mit dem Trainer. Wir streben eine vorsichtige Entwicklung der Mannschaft an. Das heißt, dass es nicht zu viele Wechsel geben soll. Ich bin auch kein Freund davon, mit dem Austausch des halben Kaders die Mannschaft zu optimieren. Grundsätzlich wollen wir alle Stammspieler halten.

Wenn das so ist, warum ist die Kaufoption von Charly Benschop noch nicht gezogen worden, der von Stade Brest bislang nur ausgeliehen ist?

Schulte: Das ist einfach zu erklären. Es geht darum, drei Parteien zu einer Einigkeit zu bewegen. Die Verhandlungen sind im Gange. Und wir werden so schnell wie möglich und nötig versuchen, das auch zu erreichen.